Do nu dis geschehen was, 
39d 
      Schindennak hiet gesehen das,
      Es muot in ser und ward sich rymphen.
      Er sprach: Es ist mir aus dem schimphen,
[S. 173]
      Her Eysengreyn, daz schült ir wissen. 5
      Mich düncht, ir habt die fröd verschissen.
      Wes habt ir so mein niftel gezigen,
      Ir hend verwüstet und verstigen?
      Die gest man erleich halten schol
      Und nicht enschenden, daz stet wol. 10
      Was chlaffst du? sprach do Ysengreyn.
      Ich siert dir noch die muoter dein
      Mit sampt der niftel, hörstu das,
      Wilt sein nicht geraten bas.
      Schinddennack, schre Eysengreyn, 15
      Und siertst du mir die muoter mein,
      Ich siert dich selb und als dein gschlecht.
      Da mit so griet der dörpel pracht
      Zuo einem rauffen, daz ist war,
      Einr dem andern viel ins har, 20
      Die frauwen machten sich ze flucht,
      Die knecht derzäigten ire zucht,
      Yeder zuo seym freunde sprang,
      Mit rauffen durch die andern drang.
      ** Fesafögili besunder 25
      Rauffet so, es was ein wunder,
      Er fasst der löken nur enchlain
      Und zucht daz wider sich so räyn,
      Daz ym die hand ward hares vol.
      Diecz vergalt ym Dyetreich wol, 30
      Er nam in pey seym langen part
      Und zucht in so, daz an der vart
      Der kumpagg viel zer erden;
      *** Des muosst er yeso sterben.
      Daz tribens lang ye bas und bas, 35
      Bis daz der löken nicht enwas
      In dem haubt noch in dem part,
      Also daz das reissen wart
      Geraten ze den feusten do.
      Do schluogens umb so wertleich so, 40
      Daz oft ir eim die nase pluot,
      Daz maul dar zuo, daz waz ym guot
[S. 174]
      Für daz aderlassen do.
      ** Snellagödel hielt sich so,
      Er want den taumen umb die faust 40
      Und schluog zun oren, daz es taust.
      Er spiczt der finger chnoden
      Und stiess vil ungezogen
      Auf zuor nasen gen dem herczen 5
      An die chropf, daz schuoff ir smerczen
      Und tet dem Scheubinsak vil ant,
      Der umb sein faust die gugel want
      Und styess ims in den weiten schlund,
      Daz er derstiket so ze stund. 10
      *** Der feusten ward seu do verdriessen
      Und grieffen her zuo iren spiessen,
      Seu wurden schirment her von tach
      Mit iren swingen ungemach,
      Dar zuo mit den stangen grossen. 15
      Söleich schlahen und ein stossen
      Hiet sich auch von in derhaben,
      Ir gesacht es nie pey ewern tagen.
      ** Seurrenstorffer Rüczinger
      Sâhind zuo von verrem her. 20
      Der andern schaden warens fro
      Und sprachent zuo einander so:
      Die herren sind uns zstark gewesen;
      Sterken seu, so sein wir genesen.
      *** Die weil des vechtens vil geschach 25
      Und Arnolt in den mülpach
      Was geworffen an der stund,
      Daz wasser gie ym in den mund.
      Dannocht täyschet er her aus,
      Er lieff in des mullners haus, 30
      Der lech ym yest einen spiess.
      Secht, do vecht er sam ein fiess!
      Er stach den Chnoczen pey dem nabel
      Und sprach: Nu se, da lig und zabel!
      Dez was hern Trollen do kain danch. 35
      Der ward do vechtend, daz er stanch.
[S. 175]
      Mit seiner helmparten
      Schluog er her ein scharten
      Dem Arnolten, daz ym der mag
      Unter seinen füssen glag. 40
      Da mit so was der Chnocz gerochen
      Und die helmpart auch zeprochen.
      Wie schier der Troll einn mantel vand 40b
      Und wand in dreystund umb die hand!
      Er zucht ein bräyte swingen aus
      Und facht, sam in dem grind ein laus.
      ** Da hiet daz messer nicht sein zeit, 5
      Won daz velt was ym ze weit.
      Daz füget speren stangen,
      Dar umb kam er gegangen
      *** Mit einem spiess her Galgenswanch
      Und stach in über seinen danch, 10
      Daz er an dem ärs gelag
      Bis an seinen lesten tag.
      Juncher Troll der was verlorn.
      ** Do kam der twerg vil hoh geporn
      Mit seiner list ein chlainer wicht, 15
      Der stangen mocht er getragen nicht,
      Des muost er seine veinde zwingen
      Mit wurgen, chreczen und mit ringen.
      Galgenswanken lief er an,
      Pey der mitt er in gewan 20
      Und huob in auf und warfff in nider,
      Daz er noch nie derstuond herwider.
      Dar zuo hiet dirr ander wicz.
      Er tratt dem Harnstayn auf die spicz,
      Die er an den schuohen truog, 25
      Und stiess in hin so ungefuog,
      Daz er gelag an seiner stat.
      In den drüssel er in trat
      Und hielt in so, ich wayss nicht wie,
      Bis daz ym die sel vergie. 30
      Des liess er sich benügen nicht
      Und lieff da her der selbig wicht.
[S. 176]
      Hern Dyetrichen den grossen man
      Es pey seinen päynen gwan
      Und schwancht in umb also geswind, 35
      Daz er sich streket, sam ein rind.
      Doch so schiermpt er seinen chragen,
      Daz in der gfuog nicht mocht gehaben.
      Des ward ein anders gehebet an.
      Wie schier erkam der Gaggelman 40
      Und her uber den vil grossen
      Mit seinen henden also blossen!
      Woy, wie hiet er in so geswind
      Gemacht an einem augen plind!
      Mit schürpfen und mit kreczen 40c
      Kond er die veinde leczen.
      Das maul wolt er ym reissen,
      Des huob dir an ze peyssen
      Und behuob in mit dem zan, 5
      Bis er ym den gürtel gwan.
      Do stiess er den vil künen twerg
      Mer dann drey stund wider derd
      Und warff in uber Pertschis tach,
      Daz man in niemer me gesach. 10
      *** Der zorn hiet in begriffen,
      Er zucht sein swert, daz geschliffen,
      Und schluog umb, daz von einem schlag
      Ein michel diet vor ym gelag.
      Niemant getorst ym genahen, 15
      Ze fliehen muostens gahen.
      Do dicz der preutgom so dersach,
      Es schuof ym läid und ungemach,
      Er lieff hin in den wendelstain
      Und laut die gloggen all gemayn 20
      Ze sturm, daz macht ein grossen schal
      In dem pofel uber al.
      Seu fuoren auf: Wo schilt und sper?
      Mit ungewüschten ärsen her
      Und chament ungezogen 25
      Mit armbrusten und pogenn,
[S. 177]
      Mit pölczen und mit pfeyllen.
      Machtig was ir eyllen
      Auf die von Nissingen die fiessen
      Mit stechen, schlahen, schiessen, 30
      Mit werffen und mit stossen,
      Mit staynen, stangen grossen,
      Gablen und auch rechen
      Sach man vil da brechen,
      ** Also daz die fremden geste 35
      Wurden inen des ze leste,
 
      Daz das schayden was ze swär
      Yerem leben gar zgevär,
      Und huoben sich zesamen so
      Mit den ruggen chechleich do. 40
      Seu schluogen ire lanczen für.
      Des kam do einr, sam ich es spür,
      Der was der Fladenranft gnant,
      Auf einem esel her gerant
      Und wolt sich an yn rechen, 45
      Ir maur vil gar zerprechen.
      Da seczet einr dem esel an, 
40d 
      Der ander huob sich gen dem man,
      Also daz mein Fladenranf
      Viel da hin, ym was nicht sanft,
      Und der esel sampt mit ym, 5
      Tod daz was sein ungewin.
      Do daz die andern sahen,
      Erst huob sich ein gahen
      Mit werffen und mit schiessen.
      Des ward die gest verdriessen 10
      Also ser, daz sey nicht wolten
      Leiden me, noch pleiben scholten.
      Des trosten seu sich hasenwer
      Und lieffent snell, daz was ir er.
      Do gesach man nie kain flieher 15
      An seinen nahezieher.
      *** Ze jochen ward den andern gach.
      Also ward in geeyllet nach
[S. 178]
      Gen Nissingen bis an daz tor.
      ** So habt es wol gesehen vor, 20
      Daz yeder hund auf seinem mist
      Für ander drey geherczer ist;
      Der minst erbaysst den maysten;
 
      *** So taten auch die ersten,
      Die kerten sich hin umb ze wer 25
      Und fachten wol und dannocht mer,
      Dann seu hiettin vor getan.
      Da mit man schluog ze sturme an
      Mit schlegen unverdrossen,
      Die glogg was noch nicht gossen, 30
      Mäntleich auf und an die prugg,
      Da ward der jäger macht ze lugg.
      Hietens vor geeyllet ser,
      Des muostens gahen dreistund mer
      Wider umb auf halben weg, 35
      Bis daz seu chament ubern steg,
      ** Den wurffens ab, da warens frey
      *** Und koment häym gar gmach da pey.
      Seu viengen pey den henden
      Die mäcznen ellenden 40
      Ze sertenn und ze schenden,
      Des chonnd in niemant gewenden,
      Des warent doch von Saurrenstorff
      Und von Rüczingen dem dorff
      Die diernen all gefüret hin, 45
      Daz was ir er und auch gewin. 41
      Die Nissinger auch wider umb
      Seu wuotten ser und machtens krumb,
      Der purgermayster schre vil drat:
      Auf, ir herren, in den rat! 5
      Wir schüllen wissen, wie ym sey
      Und was ze schaffen auch da pey.
      Des chamen zwelff der geswornen
      Die allerpest gepornen
      In den rât gegangen 10
      Parfuoss hin und dannen.
[S. 179]
      Den ersten hiess man Strudel so,
      Der was ir purgermaister do,
      Dem andern sprach man Pachenfläsch,
      Dem dritten Egghart Rindtäysch, 
15 
      Der vierd was Snegg, der fünft der Zing,
      Dem sechsten ruoff man Schilawingg;
      Wütreich und der Luodrer,
      Pütreich und der Marnär,
      Eselpagg und Fülzan 20
      Machent auch wol sechs man.
      Ir rauthaus was ein scheur mit stro,
      Da sassens ein und sprachen so:
      Wir schüllen senden nach den knaben,
      Daz seu uns vil eben sagen, 25
      Wie daz dinch sey an gevangen,
      Dar zuo wie es sey dergangen.
      Des ruoffens so dem Deupenpäyn,
      Der was do schrey der gemain,
      Und santten nach dem Chraymbolt, 30
      Der cham vil endleich, sam er scholt,
      Und sayt vil eben, wie ym was.
      Do nu Egghart gehöret daz
      Und wie Arnolt was derschlagen,
      Secht do huob sich jâmers chlagen 35
      Von dem vatter umb sein knaben;
      Ir gehort es nie pey ewern tagen.
      ** Er sprach: O we, du pitter tod,
      Du greuleichs end, du sende not,
      Wie hast du mir mein liebes kind 40
      Emphüret hin so gar geswind?
      Daz laid ich nimer mer verschlag,
 
      Die weil ich leb, nur einen tag.
      Da mit so viel er yeso hin 41b
      Und lag geswunden in dem sin,
      Er tett sam vatters treuwe tuot,
      Dem seins herczen äygen pluot
      Vergossen ist so gar ze drat, 5
      Daz er so lang derzogen hat
[S. 180]
      Mit grosser mü pey seinen tagen.
      Doch was ym vil me ze clagen,
      Daz sein sun, recht sam ein perg
      Ein man, derstarb von einem twerg 10
      Lasterleych und ane peycht,
      Seiner er und sel unleycht.
      *** Des hiet auch Snegg verhört daz äyn,
      Daz sein vatter Harrenstayn
      Hiet den seinen leyb verlorn. 15
      Do zittert er von rechtem zorn.
      Daz wolt er yeso schiere rechen.
      Des huob er an also ze sprechen:
      ** Ir herren, ich wisst langes wol,
      Wie sich einr bedenken schol 20
      Langeu zeit und schaffen drat,
      Des er sich so hat bedacht,
      Won zorn und eyllen sint dem rat
      Widerwartig fruo und spat.
      Die regel falt, daz secht es wol, 25
      So einr seynn schaden rechen schol
      Mit schlahen, rauben und prennen,
      Des mügt ir auch da pey derkennen.
      Hat mich einer yecz verwunt
      Und rich ich daz nicht so ze stund, 30
      So köment ander leut ze stett
      Und machent frid, so ist es wett.
      Seu sprechent nicht: Stich in hin wider!
      Da mit so leyt min er da nider.
      Min pluot verrert, daz fläsch gestochen 35
      Beleybt so ganczleich ungerochen.
      Dar umb verhört, daz ist mein rat,
      Die weil daz dinch sein zeite hat,
      Daz wir gepeuten auf ein puoss
      Yedem man ze röss und zfuoss 40
      Und tügin zstetts ein rennen
      Ze schlahen und ze prennen,
      Ze rauben und zschalmüczen,
      Mit spiessen, für und schüczen 
41c 
[S. 181]
      Auf die von Lappenhausen.
      Daz wirt ein erleich sausen.
      Und schol dis haben fürgang,
      So tuot es schier und machcz nit lang. 5
      Secht, daz wär gschehen so.
      Des gedacht ym Putreich do
      An sein tochteren Küczeldarmen,
      Er muost sich uber sey derparmen
      Und sprach: Her Snegg, daz tät ich gern, 10
      So muoss man sein umb sach enbern.
      Wäyst nicht, daz gevangen seind
      Unser tochtren? Pist du plind?
      Dar umb so volgt es meinem rât
      Und eyllt nit zuo der rach so drat! 15
      Lasst uns e mit cluogen sinnen
      Unsreu kinder wider gewinnen!
      Daz ist, wir schüllen trachten eben
      Den veinten susseu red ze geben
      Und verhaissen wol mit sagen, 20
      Bis daz wir daz unser haben.
      Dar nach, rürens uns ein tahen,
      So schol man eins zum andern schlahen,
      Dar mit smuczen uber seu her
      Ze ross und zfüss mit schilt und sper, 25
      Mit schlahen, hawen und mit stechen
      Und also alten schaden rechen.
      Do nu der das sein gesprach,
      Wütreich auf gen hymel sach.
      Er wolt sich zaygen erber sein 30
      Und sprach: Her freunt, die rede dein
      Ist wol nücz nach meinr versicht,
      Doch hant sey der eren nicht.
 
      Des sprachent do die andern all
      Gemainclaich auf in lautem schall: 35
      Was nicht enhat der eren scheyn,
      Daz mag auch nimer nücz gesein.
      Hie mit was des râtes geswigen
      Und auch die sach in ir beliben.
[S. 182]
      Strudel fragen do began, 40
      Was noch wâre guot getan.
      Des antwurtent seu ym gemäyn
      Und sprachent: Herr, ir seyts der äyn,
      Der uber uns gesaczet ist
      Ze rat und schirm ze aller frist. 41d
      Darum so schult ir heven an,
      Und was ir welt, daz sey getan.
      Strudel rüspelt seinen chragen
      Und huob sein tadinch an ze sagen. 5
      Er sprach: Der streyt geschaffen was
      Umb anders nicht, dann umb das,
      Daz man an unzucht schon und eben
      Möcht mit ganczem frid geleben.
      Dar umb wir mügen vechten 10
      Mit got und mit dem rechten
      Wider yedem, der uns tuot
      Ze kurcz an leibe oder guot.
      Nu dar, so habts vernomen wol,
      Des ich vil grossen chumber dol, 15
      Wie die Lappenhauser heut
      Gemürdet habent unser leut,
      Gevangen, gschlagen gar unleys
      In irem dorff nach schelcher weis,
      Etleich gflohet uf der häid, 20
      Daz schol uns pilleich wesen layd;
      Won besser ist, noch weiser ler
      Frisleich sterben umb die er,
      Dann mit schanden leben, secht!
      Nu hat auch got die seinen knecht 25
      Moysen und Josue
      Gehaissen in der alten ee
      Streyten wider falsche schar
      Und half in dar zuo gancz und gar,
      So mag ein volk auch streiten wol, 30
      So man daz sein beschirmen schol.
      Den gewalt wir von dem kayser haben.
      Doch so lat euch eines sagen!
[S. 183]
      Des menschen grosser übermuot
      Vil oft eim solhen schaden tuot, 35
      Daz einem wirdet an gesiget,
      Wie wol er süst des rechten phliget.
      Dar umb so schüllen wir die sach
      Gütleich heven an mit gmach.
      In ganczer diemuot wellen wir 40
      Daz end ersehen nach begir
      Und senden unser boten hin
      Gen Lappenhausen in dem sin,
      Daz seu uns widersenden schier 42
      Unser tochtren alle vier
      Und auch die Wasserschepferin,
      Dar zuo allen ungewin
      Und schaden wider tügin 5
      
      Der von disem dorff sey,
      Wollens wesen streytes frey.
 
      Des rât ich euch und dünkt mich so
      Vil guot, des wurdens alle fro. 10
      Des wurden yeso ausderwelt
      Zwen der besten und gezelt:
      Daz was der weis her Albrecht Zingg
      Und auch juncher Schilawingg
      Zuo der potschaft in der sach. 15
      Daz geviel dem Zinggen nit und sprach:
      Der häbch und sparwer vahen wil,
      Der schol mich des nicht bitten vil,
      Daz ich der sein neczfogel sey.
      Hie so schült es merken pey, 20
      Daz ich nicht gecheren gtar
      Zuo einer ungeheuren schar,
      Die so scheidleich ist uns bös,
      So ungeschlacht und auch so lös;
      Dar zuo seyn seu trunken auch. 25
      Waynt ir, daz ich sey ein gauch,
      Daz ich so swäre botschaft werben
      Well und ane wer verderben.
[S. 184]
      Des was do Schilawingg vil jung,
      Er macht sich auf und tett einn sprung 30
      Und sprach: Schol ich der zag nu sein?
      Welt ir ichcz, bedorft es mein?
      Ich trost mich meiner süssen so,
      Daz ich sein pin von herzcen fro,
      Ob ich die botschaft werben schol 35
      Alters äyn. Daz gefiel in wol,
      Er hiet die schönen Gnepferin
      Ze einem lieb in seinem sinn.
      Daz was die sach, dar umbe daz,
      Daz so gar gehorsam was. 
40 
      * Des lieff er hin der fröleich man,
      *** Bis er gen Lappenhausen cham. 
42b 
      Da vand ers all nach pey dem tancz,
      Springen höh von rechter schancz.
      Er machet sich gen in zuo dem spil.
      ** Hört, was ich euch sagen wil, 5
      Sprach der bott zum herren do.
      Ir seyt des ewern lasters fro,
      Dunchet mich in meinem muot,
      Daz heut so manger helde guot
      Verloren hat sein leben hie 10
      Und ir noch tuot, ich wäiss nit wie.
      *** Secht, da liessens von dem tancz.
      Niemant hiet vernomen gancz,
      Was der pott in hiett gesäyt;
      Des waren seu da hie beräyt, 15
      Und sprachen: Was wil diser gauch?
      Sag uns, daz wirs hören auch!
      ** Schilawingg was unverzäyt,
      Sein botschafft huob er an und säyt:
      Ir habt vil recht, ich pins ein gauch, 20
      Ein chind dar zuo und tobig auch,
      Dar umb kan ich auch liegen nicht,
      Die leut betriegen, sam ein wicht;
      Won liegen daz wil haben list.
      Also sag ich, wie ym ist 25
[S. 185]
      Gewarleich in eim schlechten schein.
      *** Von Nissingen die herren mein
      Der purgermayster und der rât
      Enpeuten euch pey gedrat,
      Daz ir die tochtren alle vier 30
      Gebin wider also schier
      Und auch die Wasserschepferin,
      Dar zuo allen ungewin
      Und schaden wider tügind,
      
      Der von irem dorffe sey,
      Welt es wesen streytes frey.
      Do nu das verhöret was,
      Der do schelten chondet bas,
      Daz was ir mayger Ruofli do. 40
      Der huob es an und sprach also:
      Her gsell, ich waiss nit, wer du pist;
      Doch gäb man umb dich nit ein fist
      Noch umb dein herren von dem rât,
      Den paurenmäyster, der dich hat 
42c 
      Gesant so törisch zuo uns her,
      Noch umb alle Nissinger.
      ** Wiss, er was dir nicht gar holt,
      Der dich also her senden wolt; 5
      Und war es nicht so gar ein schand,
      Botten fräveln so ze hand,
      Sterben muossist umb dein spil.
      Des troste dich, doch nicht ze vil,
      Und cher vil endleich wider häym, 10
      Als dir wäscht ein uberpäyn.
      *** Schylawinggen ward so häyss
      Ze fliehen, im enphuor ein schäyss.
      Daz was der segen, den er gab
      Den leuten an dem sunnetag. 15
      Daz wär ym alles ein getrencht,
      Hiet er sich en wench verrencht
      An seinen löffern, den was gâch,
      So veintleich eyllten seu ym nâch.
[S. 186]
      Des cham er doch vor inen häym 20
      Und sagt die mär in allen gemäyn.
      Da mit seu santen überall
      Gen Aurach in Sweiczer tal
      Und zuo den von Gäygenhofen,
      In Gadubri zuo dem ofen, 25
      Gen Kenelbach und Leybingen,
      Gen Hofen und gen Vettringen,
      Gen Ruczingen und Füczenswille,
      Gen Seurrenstorff und Wattwille,
      Dar zuo abhin an den Reyn, 30
      Da ir freunde scholten sein,
      Duz seu ze hilfe kämin in,
      Won ze streytten stuond ir sin.
      Des waren so die botten bhend,
      Daz bis morgens hiet ein end 35
      Ir potschaft gwunnen, daz ist daz.
      Die weil ze Lappenhausen was
      Daz hochzeit schon begangen
      Von frauwen und von mannen.
      Seu hietten ser gesprungen, 40
      Getrunchen und gesungen,
      Daz nachtmâl wol gefressen.
      ** Man schol auch nicht vergessen
      Des, daz Bertschi Triefnas
      Tet, do er pey Maczen was 45
      In dem pett der selben nacht. 42d
      Daz sag ich euch nâch meinr vermacht.
      Er hyels sey mit den armen sein
      Und küsst sey in das maul hin ein
      Siben stund nach seinem lust 5
      Und trücht ir prustli an sein prust.
      Des wol er fürbas sein gevarn:
      Mäczli chond den weg verwarn
      Und huob ze schreyen an so vast,
      Man hört es uber ein halben rast. 10
      Die päyn seu huob ze samen ser,
      Daz was der junchfrawen er.
[S. 187]
      Des liess der preutgom von dem streyt
      Und gedacht ym an der zeyt,
      Wie mit spächten scholt der man 15
      Daz dinch den frauwen gewinnen an.
      Da mit so huob er an und sprach:
      Wol mir, daz ich ie gesach
      Die stat, da mundel sich ze mund
      Gefuget hat in süsser stund! 20
      Deineu prüstel zuo meiner prust
      Getruket sind so gar mit lust
      In rechter lieb und auch so geleich,
      Des lob ich got von hymelreich,
      Der die wun geschaffen hat 25
      Sunderleich mit seinem rât,
      Daz die menschäyt wachsen schol.
      Dar umb, mein lieb, nu tuo so wol!
      Gedench, daz got gesprochen hat:
      Ein mensche seinen vatter lat, 30
      Er tuot sich auch seinr muter an
      Und haltet sich zuo seiner chan,
      So werdent zway in einem fläisch
      Nach der glos, die ich da wäiss,
      Daz ist ze einem chind zgeperen, 35
      Und geruoch mich des zgeweren,
      Daz die gens tuond in dem bach!
      Liebes lieb, daz ist ein sach,
      Daz ich ewecleichen dich
      Halten muoss und wil, sam mich. 40
      Mäczli do mit ungemach
      Wainent zuo dem knechte sprach:
      Ja, ich wayss wol, wie ym ist.
      Du pists ein gesell mit falcher list,
 
      Sam einr, der vogel vahen wil, 43
      Der pfeiffet süss und macht sein vil,
      Und so seu koment in sein hab,
      So würgt er in die chragen ab.
      Näna, Mäczli, so sprach dirr, 5
      Mich dunkt, du seygist worden irr
[S. 188]
      In disem bett, daz sag ich dir.
      Wayst nicht, daz von payder gir
      Zwüschen uns geschehen ist
      Die häylig ee an bosen list? 10
      So leyst auch in dem prautpett.
      Dar umb so trachtin wir ze stett,
      Daz die ee werd vollepracht,
      Der so mit willen ward gedacht!
      Secht, do tett er sam ein man 15
      Und grayff sey chrefticleichen an!
      Wie schier er ir die päyn auf kert,
      Sam in der schreiber hiet gelert,
      Und macht sich zwüschen seu enmitten!
      Er tet nach seiner vordern sitten. 20
      Mäczli was auch nicht ze träg,
      Wie sey an dem ruggen läg,
      Sey hüczret vast und zappelt ser
      Und bhielt auch wol des arczzets ler.
      Do nu daz erst vergangen was, 25
      Daz wisst man wol und machet das,
      Das die pettstat was ze chranch
      Und hiet getan daz best gesanch,
      Daz man joch yemer mag gesingen.
      Da mit der preutgom wolt verprinnen 30
      Von grossem durst, des ruoft er:
      Wasser her, jo, wasser herr!
 
      Des pracht man in do von Venedi
      Ein suppen gemachet mit tragedi,
      Und auch von malvasey da mit. 35
      Daz was ir aller pester sitt.
      Do assen seu und trunkend dar,
      Bis daz seu wider chamen gar,
      Da mit die geste bald hin für.
      Die praut stuond auf und bschlass die tür 40
      Inrentalb vil gar ze stett
      Und legt sich wider in daz bett.
      Doch chuond sey sich vil übel ghaben,
      Den pluomen in irn fröden chlagen.
[S. 189]
      Des sprach der preutgom: Wäynn nicht mer, 43b
      Gehab dich wol, daz ist mein ler.
      Hast den pluomen nu verlorn,
      Da wider wirt ein chind geporn,
      Daz ist ein säylich dinch vil guot. 5
      Dar zuo nym dir in den muot,
      Daz du in treuwen mäynist mich
      Und tügist was ich haysse dich,
      Daz doch mit nüczen sey und eren.
      Sich, so wil ich dir daz sweren, 10
      Dich in rechter lieb ze halten
      Und von dir auch niemer mich gschalten.
      Der rede danket sey ym do
      Und verhiess auch tuon also.
      Des ward do lenger nicht gspart, 15
      Er tett irs noch en ander vart.
      Des wären seu do müde worden
      Und schlieffend hin bis an den morgen.
      *** Hiet die praut nur einen man;
      Küczeldarm ir vier gewan, 20
      Annen ärs der ward zerriben,
      Sey hiet der gsellen mer dann siben.
      Zehner phlag die Gnepferin,
      Yecleichem nach seinem sin.
      Ungemäss die hiet ir acht, 25
      Die veilten all die langen nacht.
      Die Wöscherin so reudich was,
      Daz sey vor inen allen genas.
      ** Do nu der liechte tag herprach,
      Der wachter an der zinnen sprach: 30
      Wer an lieben armen leit,
 
      Der mach sich auf, won es ist zeyt;
      Die sunne hat den morgen streyt
      Mit chreften uberwunden;
      Der man entweycht, ich wäyss nicht war; 35
      Die sternen sein verblichen gar,
      Die nacht ir still ist worden bar,
      Daz brüf ich ze den stunden
[S. 190]
      Et cetera, daz sang er gar.
      Des ward fro Mäczli do gewar 40
      Und gedacht ir in dem sin:
      Wär, daz ich derweket in,
      So tät er mirs zür dritten stund,
      E man uns in dem bette funde.
      Des ward sey sich do rüren, 43c
      Daz bettgwand alz durchfüren,
      Bis er doch muosst derwachen do.
      Pertschi auf und sprach: Wie so?
      Ich hiet mein fingerli verlorn, 5
      Antwurt sey, daz tett mir zörn,
      Und han gesücht bis an den tag.
      Der macht, daz ich es funden hab.
      We wie schier do ward vollpracht
      Des, so ir Mäczli hiet gedacht! 10
      *** Dar nach die gsellen kament all
      Mit pheiffern und mit grossem schall
      In daz gaden ze dem zil
      Und wunschten in des glükes vil.
      Du scholt uns nicht versweygen, 15
      Mocht sey es derleyden?
      Gevelts dir an der sneiden?
      Sprachen seu zuo Pertschinn do.
      Des antwürt er und sprach also:
      Mir geviel nie kayni bas. 20
      Wisst, daz sey ein junchfraw was!
      Dar umb so gib ich ir vil drât
      Ein par schuoch ze morgengab.
      Do huob mans von dem bette auf.
      Secht, do was die hochzeit aus, 25
      Won in wâren chumen mär
      Notleich gar und dar zuo swär,
      Daz Nyssinger ze denen zeiten
      Hieten muot mit in ze streyten,
      Und wie ir botten in die land 30
      Warent hin umb hilf gesant.
      ** Des machten sich die jungen fro
[S. 191]
      Und die alten nicht also;
      Die wisten wol in iren sinnen,
      Was man mocht mit krieg gewinnen. 35
      *** Also leutet man ze rât.
      Des chamen her der herren drât
      Wol auf zwaynzig und auch me:
      Etleich seint genennet e,
      Die andern wârent Ruoprecht, 40
      Gaggsimachs und Niemansknecht,
      Hilprand, Grämpler und der Gnäst,
      Gumprecht und der Hellegayst,
      Künchelstil und Ochsenchäys,
      Fuczenpart und Fleugenschäyss 45
      Peter Stümph und Ryffyan
      Und der werd her Pylyan, 
43d 
      Dar zuo Lyenhart mil dem phlegel,
      Symon Kegel, Jaudas Schlegel
      Und der Höseller der gra.
      Da mit so warens alle da 5
      In einem stadel auf dem tan.
      ** Des huob do Rüfli mayger an
      Und sprach: Ir herren arm und reich,
      Es habt gesehen all geleich,
      Wie die von Nyssingen die bösen 10
      Mit iren faygen herczen lösen
      Gestern schulten uns ym gras
      Umb anders nicht, dann umb daz,
      Daz Eysengreyn gejuket hiet
      Greduln hand in ganczer lieb. 15
      Nu lekt der hund den herren sein
      Von treuwen ym ze frödenscheyn,
      Dar umb so taten sey nicht wol
      Und namend daz einr nemen schol
      Der ane recht und ane sach 20
      Wil ym schaffen ungemach;
      Des wolt seu noch benügen nicht
      Und santten uns enn argen wicht
      Mit böser täydinch und mit treuwen,
[S. 192]
      Sam die mause tuond den leuwen. 25
      Dar zuo habent seu gesant
      Umb hilf und rât in alleu land
      Und habend gir mit uns ze streyten.
      Wes schüllen danne wir gepeyten?
      Wisst, es ist uns nicht ze leyden, 30
      Furbas also lange sweygen.
      Dar umb so ist der râte mein,
      Daz wir die ersten schullen sein
      In des streytes an ze muoten
      Und warnen uns mit wappen guoten, 35
      Ze reytten auf die meuse,
      Ze rüren in die leuse,
      Sam die löwen unverzäyt.
      Die mär habt euch von mir gsäyt!
      Die red geviel den jungen wol, 40
      Won seu ir gemuotes waren vol,
      Dar umb daz in gelungen was
      Des vordern tags auf irem gras,
      Und wanden, daz in yemant icht
      Geschaden mocht dehayner gschicht, 45
      Und sprachent all: Daz sey getan! 
44 
      Wer bessers wiss, der sag es an!
      Dar zuo fuor do Ryffyan,
      Der was der alten einer do
      Und sprach: Dem dinch ist nicht also, 5
      Sam ir nu wäynt nach euwer sag,
      Won ich oft daz vernomen hab,
      Daz niemant mag einn veldestreyt
      Gefüren recht pey seiner zeit,
      Dann ein hoher fürst gestalt 10
      Oder einr von seinem gewalt.
      Dar umb mügt es gestreyten nicht,
      Sam des käysers rechte spricht.
      Lyenhart sprechent ward vil drat:
      Sag mir eins, des ich dich frag! 15
      War aus sein die fürsten gmacht?
      Von wannen chümpt die herschaft?
[S. 193]
      Sein seu nicht alz wol, sam wir,
      Adams kinder? Daz sag mir!
      Trauwen, sprach do Riffian, 20
      Es ist wol war, daz yederman
      Chömen ist von Adams leib
      Und von Evan, seinem weib;
      Doch sein etleich sunderbar
      So from gewesen, daz ist war, 25
      Daz seu von dem volk derwelt
      Seyn ze herren und gezelt.
      Etleich warent tugenthaft,
      Etleich auch gar ungeschlacht.
      Die tugend die prach alweg für, 30
      Die bosshäyt chrangelt vor der tür
      Sam her Noes sünen geschach,
      Do einr sein vater trunke sach,
 
      Do huob er sein ze spotten an;
      Dar umb ward er ein äygen man; 35
      Und die den vatter erten do,
      Die wurden erber frien so.
      Also sein wir nicht geleich,
      Einr ist arm, der ander reich,
      Einr ein gpaur, der ander edel. 40
      *** Do sprach Lienhart mit dem phlegel:
      Nu dar, daz fügt uns allen wol,
      Won wir sein from und tugend vol. 
44b 
      Dar zuo wir haben auch ein gfäss
      Allen dörffern mit ubermäss
      Mit einem zaun gemauret wol,
      Dar umb ein pach rint wassers vol, 5
      Zwäy tor und huotten vier
      Mit einem teuffen graben zier
      Hat daz dorff zuo seiner maur
      Allen veinten gar ze saur.
      So machtig sein wir und so reich, 10
      Nie käyn volk ward uns geleich;
      Dar umb so mag ich sprechen so,
      Sind sein meyn gsellen fro:
[S. 194]
      Bis du, Rüfel Lechdenspiss,
      Kayser uber all gewiss, 15
      Und du, Walther Fleugenschayss,
      Kunig in der Grausner chrayss!
      Dar zuo sey auch Fuczenpart
      Herczog zuo des streites vart,
      Und sunderleich zuo einem ruom 20
      Hab er sein herzogentuom
      In dem anter tayl dem land,
      Daz macht in uber all derkant!
      Und du, Pertschi Triefnas,
      Ich kan dir nicht geraten bas, 25
      Marchgrâf bis von Nyenderthäym
      Über als daz gepyet gemäyn!
      Grâf Purkhart ist gewesen vor
      Ein grâf geporn von Nydrentor.
      In Ungern ist sein grâfschaft, 30
      Da man vil der grâfen macht.
      Wir andern seygin freyge herren!
      Secht, daz kan uns niempt derweren!
      Wer dann zritter werden wil,
      Der chum zum streyt, da machit manr vil! 35
      Unser diener seygin knecht!
      Die jungen sprachent: Daz ist recht.
      ** Ruoprecht des ward lachent do,
      Er sprach: Nu hin, dem sey also,
      Daz doch nicht gewesen mag, 40
      Die weil du lebest einen tag.
      Dennocht schüllen wir nicht streyten
      Mit Nissingern ze disen zeiten,
      Wellen wir vil recht hie pey
      Sehen, was der streyte sey 45
      Und des streytes manig vach 44c
      Des ungerehten krieges sach.
      Das sag uns, sprach do Farindkuo,
      Wir hörren dir vil gerne zuo.
      Do sprach Ruprecht ze der frist: 5
      Wisst, der streyt ein chriege ist,
[S. 195]
      Der an schlahen leyt und stechen,
      An schiessen, muosten und auch brechen,
      So ist der streyt auch manigvalt,
      Etleichen man gaystleich halt, 10
      Etleicher ist leypleich gar.
      Gaystleichs streyts sein zwo schar:
      Die erste ist daz himelher,
      Die sich vil chrefteleich ze wer
      Stellet wider Lucifern 15
      Und alle die ym volgten gern,
      Also daz er muosset vallen
      In die hell mit seinen allen.
      Die peyn er billeich leyden scholt,
      Won er für got sich seczen wolt. 20
      So leyt die ander gaystleich schar
      Des streytes an den pfaffen gar,
      Die die leut an gottes stat
      Pannend schedleich nacht und tag,
      Die kirchen in dar zuo verschlahent 25
      Und auf von nücz und eren habend.
      Der streyt mag etswen wesen guot,
      Etswen böss, dar nach man tuot.
      Leypleichs streyts ist zwaygerhand:
      Der erst ist gemayn in allem land, 30
      Gen dem andern daz geschicht,
      So der hohe fürste vicht
      Oder volk von seim gewalt.
      Daz ding ist auch also gestalt,
      Daz der streit mit recht bestet 35
      Oder nur von gewalte get.
      Der ander streyt ist taylsam
      Und geschicht oft, so der man
      Seynes lebens sich dernert.
      Daz ist von glük und recht beschert. 40
      Taylsam streyt auch hevet an
      An dem seinen, so ein man
      Geschadigot ist von eim alläin
      Und wil sich rechen an der gemayn.
[S. 196]
      Das mag auch nimer recht gesein, 44d
      Won allayn schol leyden peyn
      Die sele, die auch sunderbar
      Hat gesundet, daz ist wâr.
      Ze dem dritten man in sicht, 5
      So einer mit dem andern vicht
      Sunderleich in einem champf.
      Got geb ym läyd mit sampt dem rampf,
      Der in des ersten ye derdacht
      Und so mangen man hât pracht 10
      Umb sein leben ane sünd.
      Doch ficht man, sam ich euchs künd,
      Daz der grechte ob geleyt
      Ofter ze derselben zeit,
      Dan der schuldig, umbe daz, 15
      Won er seins rechten getruwet bas;
      Daz gibt ym hercz und dar zuo sterk.
      Doch so hörr noch eins und merk:
      Ander sünd die machend dik,
      Daz er beleybet in dem strik. 20
      So kumpt der streyt von manger sach.
      Doch, daz ich es kurczer mach,
      Die sach der sachen ist vil wol
      Fünferlay, die man euch schol
      Kunden eben ze dirr frist. 25
      Dar umb so wisst, die erste ist,
      Daz man nicht bessert ubeltat
      Nach dem und seu verdienet hat,
      Die ander daz ist voller chäst,
      Die den chriege steuret fast, 30
      Die dritte ist, vernim mich eben,
      Daz wir den zehenden nicht geben
      Wellen unserm pfarrer,
      Dar umb so nimpt der söldner,
      Die vierd ist daz, daz wir nicht enwellen 35
      Uns dem tiefel widerstellen,
      Won wer umb die sele vicht,
      Der achtt des leybes streytes nicht;
[S. 197]
      Die leste sach, darumbe wir
      Habent zuo der tât begir, 40
      Die kriege schaffet und auch streyt,
      Ist, daz wir nicht rechter zeit
      Wissen mügen allen schaden,
      Den man von dem krieg mag haben
      An sel und leyb und an dem guot. 45
      Also hab auch in dem muot
      Von dem varen uber mer
      Und umb das lant ze pauwen verr,
      Won wer daz leyden wisst eben, 5
      Der liess es alles unterwegen.
      Hie so mügt es merken pey,
      Ob euch guot ze streyten sey.
      *** Daz verredt vil schiere do
      Eysengreyn und sagt also: 10
      Lechspiss uns des ersten sprach,
      Wie recht wir hietin zuo der sach.
      Haben wir nu recht dar zuo,
      So schol man trachten spat und fruo,
      Daz wir es treyben an ein end. 15
      Da von uns auch niemand wend,
      Won wir schüllen er beyagen.
      Was schadens schüllen danne haben
      Die, so mächtig sein und kek,
      Daz seu umb niemant einen zwek 20
      Gabind, so es not tuot!
      Die rede daucht die jungen guot.
      ** Da mit so huob her Pylian
      Auch sein widerrede an,
      Won er auch ein alter was, 25
      Der sich verwisst auf kriege bas,
      Und sprach: Wisst, daz niemant schol
      Ym selb so gar getruwen wol,
      Won kaynr so stark ist noch so reych,
      Er vinde dannocht sein geleich. 30
      So spricht man auch nach harscher ler:
      Der veldstreyt haben wil ein her
[S. 198]
      Ze fuoss auf sibentausent man
      Und hundert, ob mans zellen kan,
      Und sybenhundert schüllen sein 35
      Geritten nach der zale mein,
      Dannocht mer auf neunzehen,
      Die schol man pey enander sehen
      Schon gewappent gancz und gar!
      Der schüczen sey ein michel schar, 40
      Die sich machen vor hin an,
      Die veint ze schlahen verr hin dann.
      Nu dar, daz habt ir alles nicht!
      Dar umb so ist der streyt enwicht
      Juncher Hayncz sprang auf von zorn 
45b 
      Und sprach: Sym siha durch ein horn,
      Wil uns nu der gemessens geben,
      Wie man schol ze streytten leben?
      Ich han von reken streyt gehört, 5
      Von Alexanders hie und dört,
      
      Mit Kriechen hin und dar
      Und der Römer dort und hie.
      Ich vernam des zellens nie. 10
      Dar umb so wisst und ist mein rat,
      Der nicht auf zehen tausent hat
      Gewâppenter zuo seinem streyt,
      Der chäm gegangen mit eym scheyt,
      Mag er nicht gevaren bas 15
      Und schlach die veinde in das gras!
      Ein pfefferchorn vil hässer ist,
      Dann ein grosser hauffen mist.
      *** Da mit so kam fro Laychdenman
      Für die tür und chlochet an, 20
      Des ward sey in gelassen do.
      Sey gie hin für und sprach also:
      ** Vorhin wisst ich alweg wol,
      Daz chäyn weiser chomen schol
      Von ym selber zuo dem rât, 25
      Da man in nicht gepetten hât;
[S. 199]
      So wäyss ich nu hin wider daz,
      Ob einer mag geraten bas,
      Dann ein andrer zuo der geschicht,
      Die in an so grössleich trifft, 30
      Des hât er recht und dar zuo er.
      Dar umb so pin ich chomen her
      Und sag euch auch die tayding mein
      Mit manger clag von grosser peyn,
      Deu ich an meinem herczen trag. 35
      Unser mayger ist ein knab,
      Und der rât von jungen leuten
      Daz mag uns anders nichtz beteuten,
      Dann sam ich es geschribens vind:
      We dem lande, daz ein kind 
40 
      Haben muoss ze einem herren!
      Won das wil ich yeso sweren,
      Schol daz streyten für sich gen,
      Diss dorf vil wenich mag besten
      Einen tag, daz wayss ich wol, 
45c 
      Es wirt verprent zuo einem kol,
      Dar zuo daz guot geraubet gar,
      Und ob ich es gesprechen glar,
      Daz kind in seiner muoter leib 5
      Dermürdet wirt mit sampt dem weyb,
      Die man derschlagen und gevangen,
      Dar zuo hoh embor derhangen.
      Daz hab ich alles sampt gelesen
      In der gescrift und muos auch wesen, 10
      Won die Nyssinger die sind
      Des planeten Marten kind.
      Das muogt es dar an spuren wol,
      Won ir dorff ist sunden vol,
      Der fläschhaker seu habent vil, 15
      Die der sterne haben wil.
      Da mit so wirts am Eritag,
      Der ist auch seinn, sam ich euch sag.
      So ist dar zuo der selbig stern
      In seinem haus, do stet er gern, 20
[S. 200]
      Daz ist in dem hymelstier,
      Da ist er auch wol sterker zwir
      Trun, dann ob des nicht enwär.
      Dar zuo so sag ich euch die mär,
      Dem sternen Venus ist gegeben 25
      Sunderleichen unser leben,
      Daz mügt es sehen also drât,
      Won diss dorff nur weyber hat
      Und auch sneyder uber all,
      Die schaczet man in seiner zall, 30
      Dicze süne sein kinder schullen seyn.
      So hat der stern auch den peyn,
      Daz er widersinnigs get
      Und in dem hymel taraut stet,
      Er hat ein böseu angesicht, 35
      Daz saumpt euch zuo der geschicht.
      Dar umb, vil lieben kinder meyn,
      Daz ir vil sälich muossin sein,
      Massent euch des streytes
      Und wartent bessers zeytes, 40
      Wol ir behalten leib und sel,
 
      Chinder, weyber, guot und er!
      *** Do nu diseu red geschach,
      Wie greuleich Niggel gen ir sach
      Und sprach: Get aus, ir alteu hür! 45
      Daz euch der ubel gayst enphür 45d
      Mit ewerm sternensehen!
      Ich wil dir des vergehen:
      Wär ein stieg in disem haus,
      Du müssist vallen ab und auf. 5
      Laychdenman die lieff da hin
      Und liess den jungen iren sin.
      ** Colman was ein weiser pach,
      Dar umb er haysse waynend sprach:
      Nu dar, vil lieben herren guot, 10
      Sagt, wes habt ir noch ze muot?
      Des sprachen do die jüngen gmäyn:
      Wir wellen streyten umb daz äin,
[S. 201]
      Daz wir der allen keczern tant
      Mügin pringen ze einr schand. 15
      Dis seu der haher musse streken!
 
      Schullens uns also derschreken?
      Colman sprach: So tut so wol
      Und sent umb hilfe, sam man schol
      Tuon in sölher grossen not! 20
      Daz ding ist nicht ze verr dem tod,
      Es ist nicht umb einn ryemn alläyn,
      Wisst, es gilt die haut gemäyn.
      Secht, das mag euch schaden nicht,
      Won die weyshayt also spricht: 25
      Den freund man in den noten mag
      Versuochen bas, dann ander tag.
      So tuot uns bitten auch nicht vil!
      Ob einr uns nicht herhören wil,
      Dar umb so tuot er uns kayn we, 30
      Und wissent dar zuo bas dann e,
      Wer uns getreuw ist oder nicht,
      Daz man sich auch darnach verricht.
      Dar zuo ist des streytes recht,
      Daz man den veinten send ein knecht 35
      In einem rosenvarwen tuoch,
      Mit swert und auch mit hantschuoch,
      Gesprenget ser mit rotem pluot.
      Daz ist ze einem zaychen guot,
      Daz man vechten mit in well. 40
      Dar zuo widersäyt der gesell
      Yrem leyb und yrem guot,
      Daz seu sich dester bas in huot
      Haben schüllen, so tuot ir,
      Welt ir haben streytes gir. 45
      *** Diss geviel den jungen allen
      Und schreuwen auf mit grossem schallen:
      Sim daz wär joch uns ein gnad, 
46 
      Daz Colman so gesprochen hat.
      Und santten drat den mesner hin
      Zuo den veinten in dem sin,
[S. 202]
      Daz er die märe scholte sagen 5
      Und daz er von in würd zerschlagen,
      Won sey truogen hass gen ym.
      Das cham ym alles ze gewin,
      Won er gen Nyssingen do kam
      Und huob also ein red an: 10
      ** Mein herr der mäyger und der rat
      Von Lappenhausen yeso drât
      Haben mich zuo euch gesant,
      Daz ich euch machen schol bekant
      Yren gruoss nâch dem und ir 15
      Verdienet habt, daz gelaubent mir!
      Dar zuo ich euch widersag
      Ewerm leyb and euwer hab
      Von meinen herren allesampt.
      Den häntschuoch nempt in ewer hand 20
      Und auch daz pluotig swert dar zuo,
      Ze weren euch des morgens fruo.
      Auf dem Nyssvelt pey der linden
      Da wellen seu sich lassen vinden.
      Do die potschaft was gesagt, 25
      Strudel der was unverzagt
      Und sprach: Du macht ein gselle sein,
      Se hin den esel, der sey dein!
      Ze pottenprot den gib ich dir
      Von meinen purgern und von mir, 30
      Won du hast uns wol gmuot
      Gemacht mit deinen mären guot.
      Trag hin swert und hantschuoch
      Und sag in auch den unsern fluoch,
      Won mit unsern äygnen swerte 35
      Wollen wir seu all zerserten,
      Kämin seu nur an die stat,
      Da seu uns hin habend gladt.
      *** Der râche ward der botte fro.
      Gieng er vor, des räyt er do 40
      Gen Lappenhausen wider häym
      Und sayt die antwürt allen gmäyn.
[S. 203]
      ** Des wurden seu von fröden springend,
      Wütend ser und dar zuo singend
      Und santten hin von gemaynem rât, 45
      Also schier und auch gedrât 
46b 
      In die pesten stete so,
      Die man vinden mocht aldo.
      Rom die erste was genant,
      Gelegen in Campanierlant, 5
      Venedy sey die ander,
      Und dar zuo Prugg in Flander,
      Galiczi hat Compostellan,
      Navarr allayne Pampilon,
      In Cathaloni Barsalon, 10
      Die gröst in Spangen ist Sibili
      Und in Provincia Marsili,
      Palerm der insel ze Scycili,
      Nâpels in dem chüngreich,
      Parr litt in Püllen, die geleich 
15 
      Ligend alle an dem mer,
      Daz selbig tuond auch Januer
      Mit äyner statt die haysst Schavon,
      Dar zuo in der march Ancon,
      Die ligend auch dar an vil schon, 20
      Constantinopol sey derkant
      Den kindern dört ze Chriechenland,
      Ze Zyppern in der inseln ist
      Famagost ze aller frist,
      Mayorica mit seinem strich 25
      Hat ein insel auch für sich.
      Das ertreych ker ich wider an,
      Es ist Florencz in Tuscan,
      Paraus und auch Asseys,
      Lugg, die hohe Syen und Peys, 30
      Bolony, Pern und Mäylan
      Ein Lamparter dyr zaigen chan,
      Dar zuo Padaw und Ferrär,
      Ist dir frâgen nicht ze swär,
      In Freyaul ist Weyden, 35
[S. 204]
      Der was auch nicht ze fersweygen,
      Peuschendörff an underläss
      Phligt der besten lantsträss,
      Poczen daz leyt an der Etsch,
      Tyrol dar zuo die herren fest, 40
      In Sophoy ist Losan,
      Pareys in Franchreich wol getan,
      Tolosen und auch Montpalier
      Sein der steten drey vil zyer,
      Leuden in Prabanden, 45
      
      Wurms und Speyr, Triel, Mäncz und Ach
      Die ligend all enander nâch
      Pey dem Rein, sam Basel tuot,
      Dar zuo Costencz die vil guot 5
      Liget in dem land ze Swaben,
      Von Ulme schol man dar zuo frâgen
      Und von Augspurg auch da pey,
      Welheu da die beste sey,
      Und Zürich auf der Lintmag, 
10 
      In der Steyrmarch Neuwenstät,
      In Elsayss Rastet, Strasspurg
      Und in Türing Erdfurt,
      In Franchen vint man Wirczpurg
      Und den markt ze Frankenfurt, 15
      Pabenberg schol man da kiesen
      Und Münster suochen pey den Friesen,
      In Spenvelden Nürenperg,
      Prag daz leyt auf Pehmer erd,
      Prünn in Märhern an der march, 20
      In Paiern Regenspurg die starch,
      Salczburg, München die vil reich,
      Passaw ist doch ir geleich,
      Wyen in Osterreich ist gewachsen,
      Halberstat das stet in Sachsen, 25
      Meychsen ist ein stat alläyn
      Und hat ein march für sich gemayn,
      Ofen, Grân und Prespurg
[S. 205]
      Ligent auf Ungern furt,
      Chrakaw ist in Polner reich 30
      Und auch Presslaw sein geleych,
      In Kärndern vint man Villach
      Nicht gar verr von Friesach.
      Preussen und auch ändreu land
      Sein mir nicht so wol bekant, 35
      *** Dar umb ich nicht genennen chan
      Ir stett und ker hin wider an,
      Da ich der gepauren botten liess,
      Churczleich, daz euch nicht verdriess.
      Die stett die brief vernament, 40
      Wie schier sey zemen châment,
      Ze bedenken sich vil eben,
      Wem man scholte hilfe geben.
      Und do der tayding vil geschach,
      Der senador von Rôm der sprach: 45
      ** Lamparter sein weis genuog, 46d
      Die von Franchreich sunder chluog,
      Teutscher man ist auch gelert,
      Dar umb sey in die er beschert,
      Was der pol von Florencz 
5 
      Und der amman von Costencz,
      Von Pareys der haubtman
      Sprechent, daz sey alcz getan!
      Der priol, des ist mir ze vil,
      Sprach, doch nicht, sam ich da wil, 10
      Sünder was ir wellt, daz sey!
      Und leg ein wortli aus da pey,
      Daz ein weiser sprach, daz ist:
      Besser ist ze aller frist
      Ze richten zwüschen veintten zwäyn, 15
      Danne zwüschen freuntten gemäin,
      Won der freunden in verleur
      Äinen, des chum ich ze teur,
      Der veintten mag ich gewinnen äyn
      Ze freunt, daz ist daz ich da mäyn. 20
      Also mag ich sprechen hie:
[S. 206]
      Yeder man, der wayss wol, wie
      Unser freunt sein Nissinger
      Als wol sam Lappenhauser,
      Die schol man nicht also verliesen 25
      Und den andern tayl derchyesen
      Zuo unserm grossen ungewin,
      Das dunket mich in meinem sin.
      Der haubtman auch gefraget ward;
      Der äntwurt ze der selben vart 30
      Und sprach: Her priol hat geredt
      Also weysleich hie ze stett,
      Daz ich nicht bessers han ze sinne,
      Dar umb so wil ich volgen yme
      Und beweren sein geticht 35
      Mit andrer red, die also spricht:
      Ist ein man auf häylem eys,
      Der ge vil gmach, so ist er weis,
      Und hab sich auf entwedern täyl,
      So vert er seine sträss mit häyl. 40
      Also rât ich ze der sach,
      Daz wir beleiben mit gemach,
      Daz mügen wir auch sanft getuon,
      Won wir weder fried noch suon
      Prechent an den dorffgesellen, 47
      Ob wir in nicht envolgen wellen,
      Und behalten ane schuld
      Den andern täyl in ganczer huld.
      Doch so leg ich eins dar zuo, 5
      Daz man da sprichet spât und fruo:
      Verfluochet sey die maysterschaft,
      Die chupfer aus dem silber macht!
      Dar umb so schüllen wir die botten
      Schon enphahen ane spotten. 10
      Und in es auch derbieten wol,
      Sam man frömden gesten schol,
      Und voll die also sein gesant
      Mit botschaft in ferreu lant,
      Da mit so Lappensauser sag 15
[S. 207]
      Zuchticleichen sagen ab
      Und sprechen, wie ir alteu treuw
      In unsern herczen ist so neuw,
      Daz wir tätin an gevar
      Alles das, das billeich wär. 20
      So ist der edeln leuten muot
      So häyss auf unser leib und guot,
      Daz wir von unsern stetten nicht
      Varren mügen ze der geschicht,
      Darr umb wir bitten ire huld, 25
      Daz seu uns halten ane schuld.
      Dar nach man vil sere batt
      *** Den gelerten amman von der stat
      Ze Costäncz an dem Podemse,
      Ob er ichzit wisset me 30
      Für die andern, daz er das
      Saget wol und rieti bas.
      ** Des huob der amman an und sprach:
      Die vorhin rieten zuo der sach,
      Seyn so gerechte an ir sag, 35
      Daz ich es nicht verbessern mag
      Von nataur in meinem sin,
      Doch sam ich geleret pin
      Von einem, der was ein jurist,
      Sprich ich, daz die hilfe ist 40
      Zwivaltich nach rechter chunst,
      Daz ist der schirm und auch der gunst.
      Ze schirmen sein wir alle gepunden
      Einen Cristan ze den stunden, 47b
      So man ym vil unrecht tuot
      An leib, an er, ald an dem guot,
      Doch geschech das in der mass,
      Daz man allermanchleich lass 5
      Ungeschlagen und gestochen,
 
      Won daz würd an uns gerochen,
      Ob der so geschlagen man
      Wär eins andern undertan.
      Des gunstes vint man dreyerlay, 10
[S. 208]
      Daz sein der rât, der gewalt die zwäy,
 
      Mitworchen ist daz dritt.
      Râtes schol man helfen mit
      Yedem man, der sein begert,
      Ist sein sache rates werd. 15
      Tuot dann einer, daz er schol,
      Dem schullen wir mit hellen wol
 
      Und ym geben also bald
      Unsern gunst und unsern gewalt.
      So mügen wir auch wirchen mit 20
      Einem, phligt er guotter sitt,
      Und schafft es wol ze rechten stunden.
      Doch sein wir sein nit gepunden,
      Wen die hilfe haben wil
      Mü und auch der zerung vil, 25
      Er war dann, daz der selbig man
 
      Uns ein soleyichs hiet getan
      Oder tätt von herczen gern,
      Wolten wir sein nicht enbern.
      Die täding schol man doch versten, 30
      Ob sich das dinch mag so vergen,
      Daz wir auch weder er noch leben
      Müssin mit der hilfe geben,
      Ald daz äyner nicht da pey
      Wolt der pfaffhayt werden frey, 35
      Oder ob das helfen wär
      Unsern freunden nicht ze swar,
      Den schüllen wir missevallen nicht,
      Sam die tugent uns vergicht.
      Warind aber paydeu täyl 40
      Unser freunt ze geleichem häyl,
      So schüllen wir daz schaiden
      Zwüschen inen payden.
      Mag mans dann nicht untersten,
      So schol man zua dem ermern gen 45
      Und in schirmen, hat er recht.
      Secht das duncht mich alles schleht. 47c
      Seyn sie aber bayd geleich,
[S. 209]
      An iren willen gar ze reich,
      So lassen wir seu also rüg,
      Bis seu selber werden müd; 5
      Und was ich von den freunden sprich,
      Daz macht du merken hinter sich
      Von den veinten nâch der welt,
      Die die sel verkauft um gelt.
      Also wisst, daz ist mein rat, 10
      Daz wir senden ieso drat
      Mit ir potschaft unser zwen,
      Die mit worten untersten
      Schüllen gütleich, ob seu mugen,
      Yren streyt mit ganczer tugend; 15
      Und ob ir tading nicht enklek,
      So lâssen wir die spreuwersek
      Vechtens werden ubervol,
      Ob es euch gevellet wol.
      *** Der herczog von Venedy sprach: 20
      Besser red noch nie geschach.
      Dar zuo sagt der potestat
      Von Padaw: Daz ist mein rât.
      Von Prâg der schepfer warend drey,
      Die sprachen all: Daz sey, daz sey! 25
      Also ward yeso ze hand
      Ir erber potschaft hin gesant
      Gen Lappenhausen zuo dem rât.
      Ir täydinch huobens an vil drât
      Umb den frid ze reden do. 30
      Des geantwürt in also:
      Sagt den ewern von den steten,
      Wir haben seu umb hilf gepetten
      Und nicht umb frid ze machen,
      Dar umb wir in den sachen 35
      Zuo allen heiligen sweren,
      Yr gepeit auch nicht ze eren.
      ** Die botten hin was scholtens sagen!
      Seu möchten vor gwisset haben,
      Daz ein gpaur vil selten tät, 40
[S. 210]
      Wes man in mit züchten pät,
      Dem daz haubet grosser gar,
      So man in gebitten gtar,
      Und tuot allaine, daz er muos. 45
      Gewalt der ist sein rechteu buoss.
      Daz war dem Höseller ze swär
      Und gedâcht, wie besser wär 47d
      Ym, auf frömder erde leben,
      Dann da haym des todes phlegen.
      Des macht er haymleich sich dar von,
      Sam noch die weisen sein gewon. 5
      *** Die andern santen yeso hin
      Zuo den dorffen in dem sin,
      Daz man in ze hilfe chäm.
      Daz erste dorff was Narrenhäym,
      Do hiettens mangen ohäym inn. 10
      Daz ander dorff hiess in der Chrinn.
      Seu santen hin züm weyler,
      Den hiess man Rupfengeyler,
      Gen Torenhofen in dem tal
      Zuo iren freünden uber al, 15
      Gen Leusaw unterm Höperg,
 
      Da sassen herren und auch twerg,
      Vil nach da pey auf grunen wisen
      Sassen reken und auch risen.
      Da hietens umb und umb gesant, 20
      Dar zuo in der hayden land,
      ** Die Juden und die Chriechen
      Hielten sey für siechen
      *** Und für nunnen zuo der geschicht,
      Darum so wolten seu ir nicht. 25
      Des dauchten sich die häxen gmät.
      We, wie schier seu waren beräyt!
      Yecleicheu sass auf ein gäyss
      Und flog da her, daz ich nicht wäyss,
      Weder tiefel in ir wär 30
      In einem phät, daz was nicht swär,
      Dar an ir gemaynes zaychen was
[S. 211]
      Pelsabuken chrumbe nas.
      Ze Lappenhausen fuorens ein
      Mit langen pürsten von dem sweyn 35
      Und mit püchsen vol mit salb,
      Das mustens haben allenthalb.
      Daz wissten nu vil wol die twerg
      Gesessen in dem Höperg
      Und wollen mit den häxen nicht 40
      Wesen ze der selben geschicht,
      Wen seu mäynten sey nicht wol.
      Des warens auch der sinnen vol
      Und yeder mit seym mantel veh 
48 
      Ward sieh seczent auf ein reh,
      Die, sprungen höh den häxen zdracz
      Bis gen Nyssingen an placz.
      Die wâppen fuort man in vil gâch 5
      Auf hohen chämeltyeren nach,
      Ir zaychen was ein chronter löw
      Mit einem spruch: Mir niemant tröw!
      Vor inen farnder leuten vil
      Mit pfeyffen und mit saytenspil 10
      Dönten sunderleichen wol.
      Die freunt seu machten fröden vol
      Hie mit und auch die risen her.
      Yder fuort ein ysen sper
      Und mit ir ein chläynet schon, 15
      Daz was ein drake also hön.
      Des drâtten seu in siben schritten
      Gen Lappenhausen bis enmitten
      Auf den plan, des was man fro.
      Daz sâhent so die reken do, 20
      Den die risen truogend hass,
      Und bedachten sich auch bass
      Ze Nyssingen ze varen ein.
      Secht, daz geschach und scholt auch sein!
      Iecleichs swert waz lang und präyt, 25
      Dar an des stahels vil geläyt.
      Daz seu do fuorten zuo eym schein,
[S. 212]
      Daz was einer maget bild so vein.
      Die häyden wisten auch vil wol,
      ** Mit we der man sich rechen schol. 30
      Und do sey hieten so gehört,
      Wie der Cristan minn zerstört
      Was, des wurden seu vil fro
      Und sprachen gen enander so:
      Veint mit veinten temmen schol 35
      Ein man, der sich wil rechen wol.
      *** Des zoh ir her ein michel dyet
      Bis in Lappenhauser gepyet,
      Etleich ze fuoss, die andern ze röss,
      Mit iren krölen und irm geschöss, 40
      Mit einem sternen sampt dem man.
      Der wappen wurdens selten an.
      Wes scholten do die Sweyczer warten?
      Mit iren geschliffenn helmparten
      Cham ir her ein michel täyl 
48b 
      Nur den Nyssingern ze häyl.
      Etleich do ze fuosse giengend,
      Die andern auf den sätteln hiengend,
      Seu waren frays und dar zuo ubel, 5
      Ir paner hiet einn melchkübell
      Von dem dorff ze Aurach,
      Daz allweg für die andern prach;
      Narrenhäymer auch da hin,
      Gen Lappenhausen stuond ir sin 10
      Mit iren oren von dem esel.
      Der dauchtens sich nicht wenig edel,
      Hakken truogen seu ze wer,
      Die schluogen fast und heuwen ser;
      Torenhofner auch hin zuo, 15
      Den zagel fuortens von der kuo
      
      Mit eim und dreissig mannen,
      Iecleicher mit seinem stab,
      Mit dem er grosse peullen gab. 20
      Fünfzig waren chomen dar
[S. 213]
      Von Narrenhayme sunderbar.
      Der hayden tausent was und me
      Chömen auf der Cristan we;
      Ir haubtman hiess her Mägeron, 25
      Gewappent all mit leder schon.
      Der risen warend siben:
      Den ersten hiess man Sigen,
      
      Der dritte was der Wegg, 30
      Der vierd Golyas was genant,
      Dem fünften sprach man Ruolant,
      Neymprecht und her schön Syren
      Warend do die lesten zwen.
      Hächel zaubermaysterein 35
      Hiet der fäygen fräwelein
      Einlfhündert gzöhet dar.
      Da was der Lappenhausner schar
      Zwelff und dreu hundert,
      So gerad, daz mich des wundert, 40
      Was seu hyetin gessen.
      Seu waren unvermessen
      Yeder mit seinr lanczen hie,
      Ze ross und ze fuoss, ich waiss nicht wie,
      Also daz ir uber al 45
      Warend da nach meiner zal
      Zway tausent streyt frey 
48c 
      Und fünf hundert auch da pey.
      ** Die ander dörffer koment nicht
      Und sprachent, daz zuo der geschicht
      Besser wär ein luogen zuo, 5
      Rüwecleichen spat und fruo,
      Also schlaffent pey der want,
      Dann selber spilen mit der hand.
      *** Doch so ward in zuo gesant
      Von Indertrinn dem teuffen land 10
      Ein alter man und dar zuo gra;
      Nicht mer so vand man ir auch da.
      Der wolt auch sein ze ritter worden,
[S. 214]
      Also wol gefiel ym der orden.
      Des ward verworfen er ze stuond. 15
      Sym, was schol uns der schebig hund?
      Sprachen seu, ker wider häym!
      Du pist den jungen ungenäm.
      Des war auch chömen her Galvan
      Ein ritter werd von Montalban, 20
      Lanczelott und her Tristan,
      Stolff und ander herren gmäyn.
      Do muosten seu ir schlosse retten
      Und andreu güter von den steten.
      Her Rüggel doch von Elrpach, 25
      Den man nie derligen sach,
      Hiet ze streyten ym derkorn,
      Da was er dannacht ungeporn.
      Des waren chömen in der zeit
      Den Nyssingern zuo irem streyt 30
      Mäczendorffer ungebetten,
      Die sach man grimmelechen tretten,
      Sam die zieren fiessen
      Mit baslern und auch spiessen.
      Yeder auf seim wappenroch 35
      Fuort einn ygel auf eim stok.
      Seu wâren chomen umb ein sach,
      Die vor hundert jaren gschach.
      Daz was ein schad und ein verratten,
      Daz die Lappenhauser taten 40
      Iren vordren umb ein stro;
      Daz wolten die erst rechen so.
      Der andern dörffern kainer cham,
      Dan von Leybingen ein man
      Vil jägerleichen mit eim horn, 
48d 
      Er hiet der veinten tod gesworn.
      Ein rostigs panczer truog er an,
      Ein fuorggen auch, da mit der man
      Gab, so er wolt rüren sich, 5
      Wunden drey in einem stich.
      Mäczendorffer der was vil
[S. 215]
      Und, sam ich euch es sagen wil,
      Wol auf neun und sibenczig do.
      Daz wurden eben achczig so. 10
      Der Sweiczer was auf hundert knecht
      Dannocht zwänczich, daz macht recht
      Zwirent hundert, alz ein har.
      Do was der reken sunderbar
      Vier alläin, die nenn ich dir. 15
      Es was der Perner, glaub es mir,
      Und sein mäyster Hiltprant,
      Dyetleib von Steyrland
      Und der werd Wolffdyetreich.
      Secht, do was der twergen gleich 20
      Tausent neunczig und auch ächt.
      Nu secht vil eben, waz daz macht!
      Der von Nyssingen man hiess
      Rechter harscher sechczig spiess
      Reiten auf den placz da her, 25
      Da zeller man ze yedem sper
 
      Dreu phert beräytet wol,
      Sam ein lancze haben schol.
      Secht, do hiet ein man gesehen
      Ze hundert malen dreyzehen 30
      Und sechzig erbrer uber al.
      Der andern warent ane zal
      Ze päyden taylen komen dar
      Von sakman und preganten schar,
      Von schüczen und schiltknechten, 35
      ** Die hulfend auch ze fechten.
      *** Die geste wurden schone enphangen
      Von den frauwen und den mannen.
      Man hiess in allen ze drinken geben.
      Wes scholten seu do fürbas phlegen? 40
      Der wein in zuo den stirnen schluog,
      Des wuostens auf vil ungefuog
      Und wolten ze der selben stund
      Die veint erwürgen sam die hund.
      Trun daz wär leycht do getan! 49
[S. 216]
      Da zugen seu die alten von,
      ** Die Nyssinger mit grossem schall.
      Her zuo, ir herren, schreuwens all;
      Seyt ze streyten nicht ze gäch! 5
      Wir schüllen haben ein gespräch
      Und auch kumen uber äyn,
      Was uns sey ze tuon gemayn.
      Des waren seu gehorsam do.
      Strudel machet sich aufhin so 10
      Uber sich bis auf ein tach.
      Er huob sein rede an und sprach:
      Hört, ir herren arm und reich,
      Chläin und gröss und all geleich,
      Got der alleu ding tuot 15
      Uns ze hayl und auch ze guot,
      Geyt dem sünder oft ein pein
      An dem leib und an dem seyn,
      Daz er sich dest e beker,
      Dar umb so wisst, es ist mein ler, 20
      Daz wir alle Cristan gemäyn
      Peychtig werdin gancz und räyn.
      Das pin ich nicht ze sagen worden,
      Dar wir die veinde schullen bsorgen,
      Die so löss sein und so zag, 25
      So böss und narrisch alle tag.
      Ich sprich es nur alläyn umb das,
      Daz wir got behagin bäs,
      Won ist er mit uns alläin,
      Niemand zeucht uns umb die päyn. 30
      Dar nach schullen wir auch all
      Fröleich essen und mit schall
      Prot und fläysch von einem swein,
      Dar zuo trinken roten wein,
      Daz git uns chraft und dar zuo macht. 35
      Nach dem schol man gen der nacht
      Ziehen auss hin auf hin auf daz veld
 
      Ze richten hütten auf und zelt.
      Da schullen wir auch all beleyben,
[S. 217]
      Die nacht vil rüwechleich vertreyben, 40
      Doch mit guoter wart und feur,
      Bis an den liechten tag geheur.
      Dar nach so mach sich ieder man
      Auf und leg sein härnäsch an 
49b 
      Und segen sich, er sauff ein äy
      Dreu ald viereu oder zway
      Mit einem glass von guotem wein.
      Das hilft ym zuo den nöten sein. 5
      Des mach er sich ye so hin an
      Zuo seinem rechten haubtman,
      Der hie fünfe schullen sein.
      Der erste sey her Laureyn
 
      Ein künich lobesam und werd, 
10 
      Gewaltig über alle perg.
      Der ander ist her Dyetreich
      Von Pern, dem nie kayn man geleich
      Ward an tugend und an macht.
      Des haben auch die reken acht, 15
      Doch sein seu all so wol getan,
      Daz yeder möcht ein haubetman
      Uber all die welt gesein.
      Das sprich ich auf die treuwe mein.
      Der dritte haubtman ist geräyt 20
      Der fräydigest der cristenhait,
      Er ist ein fiess vil wol derkant,
      Her Paggenzan von Sweiczerland,
      Der von Aurach hie mein herren
      Hat gefüret so von verren. 25
      Der vierde haübtman ist der stark
      Von Mäczendorffe auf der march,
      Der des streytens gar vil phligt
      Und in allen angesigt.
      Der von Leybingen der sey 30
      Sein selbers herr ein degen frey,
      So pin auch dirr purger hie
      Haubt und mäyster, got wiss wie!
      Gar unwirdig ich sein pin,
[S. 218]
      Sam mich dünkt in meinem sin. 35
      So muoss meim nefen auch glingen,
      Der ist der best von Nyssingen
      Und is gehaissen Füliczan.
      Des rüm ich nicht, er ghört mich an.
      Man mag es sehen an seiner tât, 40
      Was der man ym herezen hat.
      *** Der ist von uns dar zuo derwelt,
      Ist, daz es euch auch gevelt,
      Daz er durch ewer nucz und er
      Fürer sey und weis daz her 49c
      Mit unserm paner an daz zil,
      Da man des morgens streyten wil,
      Won er der strâssenkunst ist vol.
      Seu sprachent all: Daz gefelt uns wol. 5
      Wer schol aver pilleich haben
      Den vorstreyt? Daz schült ir uns sagen?
      Trun, des antwurt Strudel do,
      Unser ordnung sey also!
      Hie sind cristan, twerg und reken, 10
      Die schüllen sich ze velde streken,
      Ze ross und fuosse gancz und gar
      Sunderleich auf fünf schar,
      Alz vil, sam auch der haubtleut.
      Dar zuo wisst, sam ich euchs beteut, 15
      Der veinten gsind daz ist gschaiden
      In häxen, risen und in häyden,
      Dar zuo habens cristan her
      Wol auf sechse schar und mer.
      Nu sagt mir an, daz wisst ir bas, 20
      Wen habt es allermäyst in hass,
      Dem schult ir auch des streytes geben.
      Das ghört dar zuo und fügt euch eben.
      Ich wäyss wol, am ze aller zeit
      Der Sweyczer ist der vorstreyt 25
      Von iren alten rechten,
      Wann seu mit cristan vechten.
      Der twergen gwonhäyt wayss ich
[S. 219]
      Noch der helden, so man vicht.
      Seu sein aller eren vol, 30
      Got geb was in fügi wol!
      Der rede wurdens alle fro.
      Des sprachen do die twerg also:
      Kayn häxe noch kayn unhold
      Ward uns nie mit trüwen holt. 35
      Nu dar, so macht euch an den streyt,
      Wan sen chöment welher zeit,
      Sprach do Strudel an der vart.
      Der reken täyl auch schreyent ward:
      Die risen maynen wir nicht wol, 40
      Won seu sind aller bösshäyt vol.
      Der schult ir mich gepeyten,
      Bis daz seu werden streyten,
      Antwurt Strudel ze der stuond.
      Die Sweyczer ruften aus dem mund: 45
      So wisst, wir seigin cristan leut
      Und lust uns wol der häyden heut. 49d
      So nemps auch hin, sprach Struodel do.
      Doch so rât ich euch also,
      Daz yecleicher ein segen hab
      Und sneid die payn den kaczern ab. 5
      Mäczendorffer auch hin zuo:
      So wisst, wir hassent spat und fruo
      Lappenhauser, daz ist war.
      ** Do sprach Strudel offenbar:
      Die schullen werden uns ze täyl, 10
      Seu sind uns umb käin gelte väyl.
      Doch so mag ich also sprechen:
      Wolt es euch an inen rechen,
      So greyfft dte Narrenhäymer an,
      Won es spricht der weise man: 15
      Wer die diener füret hin,
      Der fürt den herren sampt mit in.
      Mäczendorffer sprachent do:
      Das selbig schult es tuon also,
      Sam ir von uns halten welt. 20
[S. 220]
      Daz haben wir für recht gezelt.
      Strudel der hiet weisen muot.
      Daz wär vil pilleich und auch guot,
      Sprach er, so ist ir ze vil,
      Dar umb man euch nicht lassen wil 25
      So verderben, noch enschol;
      Won wir wissen alle wol,
      Wer euch schlügi auf den tod,
      Der prächt uns in die selben not.
      Des liessen seu sich auch benügen. 30
      *** Fülzan der ward sich rügen
      Und sprach: Vil lieber vetter mein,
      Daz du sälich müssist sein!
      Du sprichst: Ich schül das paner tragen
      Und dem her den wege sagen. 35
      Ghört daz nicht eim haubtmann aff,
      Dem das gesind ist undertan?
      ** Nayn du, sprach her Strudel do,
      Du pists der panermayster so
      Und hast ze schaffen anders nicht, 40
      Dann den sturmfan, so man vicht,
      Tragen vestecleich hin an
      Hoh embor, so bist ein man.
      Und tracht, daz nicht kerst wider
      Oder daz mans truk da nider! 45
      Da geit man dir auch hilffen zuo, 
50 
      Die dein gaument spat und fruo.
      Ein anders ghört einm haubtman an,
      Der schol des ersten sein ein man
      Frey des gemütes unerzäyt, 
5 
      Daz er ze trösten sey berayt
      Das ander volk und pring auch an
      Mit heczen, so er beste kan,
      Won der fröd in ym nicht hât,
      Der tröst die andren gar ze spât. 10
      Daz ander ist, daz er schol sein
      Listig in den sinnen sein,
      Daz er sich halt recht sam der man,
[S. 221]
      Der schaffzagel spilen kan,
      Mit greyffen an und hüten sich 15
      Vor schaden nemen, merkst du mich?
      Dar umb so tuo des ersten das
      Ze frides zeit, daz fügt ym bas,
      Und hayss sein gsinde tag und nacht
      Uben sich in ritterschaft 20
      Mit stechenn und turnieren
      Und anderm jubilieren,
      Won der ungelert den gelerten
      Mag so wenig uberherten,
      Sam der bloss mag einen man, 25
      Der ganczen härnesch füret an.
      Dar umb des ersten künnen schol
      Yecleicher vil sunder wol
      Schon und sauberleichen reyten,
      Auf und ab zder tenchen seyten 30
      Sicz der man an underlâss,
      Dar zuo sey der stegräyff mâss,
      Daz sich so einer müg derheben
      In dem sattel, daz man legen
      Möcht ein kugel unter in. 35
      Die payne schol man streken hin
      Und die knie doch zemen haben,
      Die sporn nicht gen dem phärde tragen,
      Den zaume hab in seiner gewalt,
      Sicz aufrecht in schlechter gstalt. 40
      Der dann mit dem sper wil reyten,
      Der trachti daz zder andern seyten
      Der stegräyff umb ein halbeu spang
      Für den andern stegräyff hang!
      Smukt er sich ein tayl hin an, 45
      Dest minr man ym geschaden kan.
      Des ersten schol er stapfen hin, 50b
      Darnach bald, daz ist der sin,
      Und wil er treffen alle zeit,
      So nem den lauffe nit ze weyt!
      Pey frid so schol man wappen chauffen, 5
[S. 222]
      Der nicht enwelle nakent lauffen
      Vor dem veinde an der zeit,
      So derhaben ist der streyt.
      In den selben sachen
      Der haubtman schol auch wachen, 10
      Nicht enschlaffen, daz ist recht.
      Er schol die ritter und die knecht
      Nicht so füren gar verwegen,
      Des gesindes leben muoss er phlegen
      Und zühen sich ze velde so, 15
      Da man haber vind und stro,
      Holcz und wasser, des ist not,
      Daz die phärd nicht liegen tod,
      Noch der mensche gepresten hab,
      Daz er an creften neme ab. 20
      Das wasser, das man trinken schol,
      Schol man vor credenczen wol
      Und auch die frömden speys da pey,
      Wil man wesen giftes frey.
      In chaym wald schol er beleyben 25
      Noch pey mos die nacht vertreyben,
      Dar zuo schol er speher haben,
      Die ym tägleich mügin sagen
      Der veinten willen und ir macht.
      Secht, daz geyt die besten craft. 30
      Und ist der veinten gar ze vil,
      So wisst, daz ich ym raten wil,
      Das er häymleich seu derschleych,
      Wil er werden siges reich.
      Oder mag daz nicht gesein, 35
      So tuo noch nach der lere meyn
      Und warti ir en sölcher stat,
      Da ers am ertreich bessers hab.
      Sein seu krencher oder geleich,
      So mag ein haubtmann gmütes reich 40
      Freyleich lassen lauffen dar,
      Schlahen, rumpeln in die schar.
      Doch sag ich, ob eins geschäch,
[S. 223]
      Das man an dem lesten säch
      Anders nichczit, dann den tod, 45
      So mag er fliehen in der not. 
50c 
      Daz ist der aller beste streyt,
      Den man da vindet ze der zeyt.
      Der seu aver haben wolt
      Ze gevangen, sam man billeich scholt, 5
      Doch ân toten, so rât ich,
      Daz yeder geb ze gefangen sich
      Lieber, dann ym werd gesant
      Hasenswancz ze seiner schand,
      Sunderleichen, daz er werd 10
      Uberhaben das auf erd.
      So schol er sich ze streyten heben
      Mit dem rossvolk auf die eben,
      Mit dem fuossfolk auf die perg,
      Daz ym der obertayle werd. 15
      Ist daz gpirgig sey daz land,
      Die schüczen schik er doch ze land
 
      Hin für die andren, daz ist guot.
      Das geschoss den ersten schaden tuot.
      Dur zuo so schol er auch die schar 20
      Zemen halten fest und gar,
      Und die die krenchsten müssen sein,
      Die machin sich enmitt hin ein.
      Niemand für den andern lâss
      Tretten hin, daz ist die mâss. 25
      Ist das lande alles eben,
      So scholt du nach den schüczen legen
      Die reyter, die die langen sper
      Rennen durch die veinde her,
      Dar nâch die mit den swerten, 30
      Daz seu die helm zerserten.
      Die zfuossen seygin auch da pey,
      Ob ein reyter gefallen sey
      Aus dem sattel und dar nider,
      Das seu ym helffin wider. 35
      Der veinten phärt seu schüllen stechen
[S. 224]
      Und der gfallner drüssel brechen,
      Ringen, schlahen, dar zuo würgen,
      Daz ander fuossvolk nider mürden.
      Und ob der sige wär dergangen, 40
      So nemin seu daz überig zgfangen.
      Ist es aber alles gepirggig,
      So hab daz obertäyl vil wirdig
      Die schüczen für die reyter ab,
      Die phert seu pinden zuo dem hag 45
      Und schiessin mit den lanczen dar, 
50d 
      Daz ir die veinde werdin gewar
      Die schüllen seu auch überdringen,
      So mag in dester bas gelingen.
      Und ob in got daz glük verhengt, 5
      Daz man die veinde schindt und pfendt,
      So schol der haubtman taylen hin
      Yedem man nach rechtem gewin.
      Ze allen zeiten gehört dar zuo,
      Daz der haubtman spât und fruo 10
      Sehen schol zuo seinem gesind,
      Ob er dehäinen chriege vind
      Unter inn, daz er daz pring
      Ze äynem suon, mit dem geding,
      Daz der schuldig gepessert sey, 15
      So bleybt daz volke schanden frey.
      Won chäyn chrieg das land so siert,
      Dann der zwüchschen freunden gpirt.
      Do sprach Paggenzan der man:
      We, wie wench ich rechtens kan! 20
      Iich wayss vil chläine, waz die gschrift
      Singet, saget oder stift!
      Des antwürt Strudel do und sprach:
      Dar umb nempt euch kayn ungemach!
      Nach ewer gwonhäit halt daz gricht 25
      Und acht vil wench der ander gschrift!
      Tuot sam euch gewissen ist!
      Secht, daz ist die beste list!
      Von Mäczendorff der haubtman
[S. 225]
      Huob ein andren frag do an: 30
      Sagt mir, was ist ewer rât,
      Ob mir einr gelihen hat
      Phärt ald härnesch ze dem streyt,
      Das verleur ich ze der zeyt,
      Muoss ich es icht wider geben? 35
      Nayn du, sprach do Strudel eben,
      Won er wisset vor hin wol,
      Das der streyt ist scadens vol.
      Won vier gemochten nie derstreyten
      So vil, daz einer hiet ze reyten 40
      Mit got und mit dem rechten.
      Den nucze hat daz vechten,
      Dar umb daz rechte sich verficht,
      Er wolt dirs geben, leyhen nicht,
      Es sey dann daz er gedinget hab, 45
      Ym sein schäden ze nemen ab. 
51 
      Laureyn der lag an der lâg
      Und tet dem Strudel auch ein frâg:
      Weyser mäyster, sagt uns an,
      Wie tuon wir dem gefangen man? 5
      Strudel hiet geantwürt do,
      Des wolt er Laureynn eren so,
      Und sprach: Die frâg ist hoher mär,
      Meinen sinnen gar ze swar.
      Dar umb so muoss ich suochen 10
      Äyn antwurt an den buochen.
      Des cham er pey einr weil her umb
      Und sprach: Es ist mir noch ze chrumb
      Do, sam ich derkennen chan.
      Ich vind daz all gvangen man 15
      Mag man temmen ze der geschicht,
      Ob man sich für wârs versicht,
      Daz ir leben schaden tät,
      Yr verhayssen nicht wär stät,
      Es war dann, daz in offem streyt 20
      Versichert war des mannes leyb,
      Der süst ein böswicht nicht enwär,
[S. 226]
      Den schol man lassen ane swär.
      Daz guot daz hat er doch verlorn,
      Ym wär dann auch dafür gesworn. 25
      Doch so ist des kaysers recht,
 
      Daz sein gevangen äygen chnecht
      Werden, so er selber vicht
      Nach der alten pücher gericht.
      Einn hürrensun den schol man vahen, 30
      Wie man mag, und dar zuo gahen
      Und würgen ym den drüssel ab,
      Wie wol man ym verhaissen hab,
      Mocht er an versichern nicht
      Gevangen werden; ob er spricht: 35
      Halten mir die rechte mein!
      Dar zuo schol ym geantwurt sein:
      Wie macht daz recht nu ruffen an
      Und hast so oft da wider getan?
      Dein recht daz ist ein galgenstrik, 40
      Der dich pey deinem hals verschlik!
      Hie pey mügt es wissen wol,
      Wie man Lappenhauser schol
      Richten aus in sölher not,
      Won ir fröd ist unser tod. 45
      Die frömden schol man lassen gen,
      Daz ir auch mügt dest bas besten.
      Her Dyetreich da von Perne 
51b 
      Der wolt auch horen gerne,
      Wie es umb die gevangen wär,
      Den daz leysten daucht ze swär.
      Do sprach der Strudel ye so drat: 5
      Daz ist nicht die mynste frag.
      Hie schol man trachten pey,
      Ob ein man gevangen sey
      Von bösen leuten umb sein hab.
      So mag er wol nach rechter sag 10
      Prechen an dem läysten so,
      Wie vil er hiet verhaissen do.
      Won niemant von seinr missetät
[S. 227]
      Gewinnen schol, das sag ich drat.
      So ist der sitt in offem streyt, 15
      Ob ein man gevangen leyt
      Und sich wil derbitten aus
      Haym ze faren in sein haus,
      Dar zuo auch versprechen wil
      Sich antwürten ze einem zil, 20
      Daz er vil billeich laysten schol,
      Er war dann, daz er wissti wol,
 
      Daz er des laystens müsse sterben
      Oder an eim lid verderben,
      Und hiet ein andrer joch versprochen, 25
      Das schol beleiben ungerochen.
      Dar nach so chament etleich leut
      Von Nyssingen in alter heut
      Und sprachent zuo dem Strudel do:
      Wir habent recht, die sprechent so, 30
      Daz alter nicht gepunden ist
      Zuo dem streyt dehayner frist.
      Dar umb wir bitent euch ze stett,
      Daz ir uns streytens uberhebt.
      Strudel in die red verwarff. 35
      Die alten sind, der ich bedarff,
      Sprach er zuo den greysen do,
      Wär ir vil, das tät mich fro.
      Ich wäyss wol, das des streytes macht
      Ist nicht allain an leybes craft, 40
      An gemüte, pfärden und an eysen.
      Der beste tayl leit an den weisen,
      Die mit einer zunge chläin
      Schlahent durch die veint gemäyn.
      Doch so schol man merken das 45
      Von den alten, die vil bas
      Dar zuo chumin, dann die jungen, 51c
      Von den andern sey euch gsungen,
      Daz vor sechzehn jarn ein knab
      Und wer ir uber sechzig hab,
      Ruwen schol ze chrieges zeyt, 5
[S. 228]
      Nyemant zuo jung in zuo dem streyt.
 
      Dar zuo wer ym mag gehaben
      Lebentiger fünf knaben
      Pey der e und dannocht so,
      Ob ir einr tod wer do, 10
      Do man den gemaynen nuczen warb
      Ob er doch mit eren starb.
      Die frauwen sein auch ausgenomen,
      Seu wollen dann mit staynen fromen.
      Kayn siecher schol auch streyten nicht. 15
      *** Das was ein esel, der das spricht,
      Sprachent do die andern so.
      Und wie da was gesprochen do,
      Vil nahent säytent ze der stuond,
      Lappenhauser wider umb, 20
      Das hielten auch bis morgens fruo
      Paideu täyl, daz gehort dar zuo.
      ** Doch belibend ane peycht
      Lappenhauser, won der gewicht
      Seu do nicht verhorren wolt, 25
      Sam er auch nicht hörren scholt.
      Sech, do sprachens aus eim spott:
      *** Nu helf uns doch der alt got!
      Do nu der tag ward erst geporn,
      Der Leybinger erschiel sein horn. 30
      Das hiet man für daz herhorn do.
      Des tages warens alle fro.
      Rüfli dar und Saychinchruog
      Der Lappenhauser paner truog,
      Dar an ich wainn daz gemalet war 35
      Mit einem spul ein sneyderschär
      Uud prachent auf von irm gezelt
      Gen der linden auf daz daz veld,
      Da sey da wolten streyten.
      ** In den selben zeyten 40
      Der mäger zuo dem here sprach:
      Wol mir, daz ich ie gesach
      Ein her so schon mit ganczer mügend
[S. 229]
      In so wunnecleicher jugent,
      Sam es seit. Des macht euch fro 45
      Und haltend euch noch heut also,
      Daz wir gewinnen er und guot,
      Daz ein freyer harsch wol tuot,
      Wil er legen seinen sin
      Auf er und guot und auf gewin. 
51d 
      Dar umb gepeut ich pey dem haubt
      (Saylich sey, der mir es gelaubt!)
      Allen rittern und auch knechten,
      Daz seu sich stellen heut ze vechten 5
      Ritterleich an alles fliehen.
      Dar zuo schol auch kayner ziehen
      Für den andern an mein wort,
      Und schüff er joch einn grossen hord
      Unserm her, daz hulff in nicht, 10
      Ich tät ym sam einm hürrenwicht.
      Gunterfay, nu schlag dar an,
      So fröwt sich ross mit sampt dem man.
      Yeder schre also: Ich swerr
      Uber seu, herr, und uber seu, herr! 15
      *** Trieffnas hiet seynn mayden gass,
      Dar umb er lauffen muost die strass.
      Die weil cham auch her Fülizan
      Mit seinem paner, da stuond an
      Ein stok auf einem amboss 20
      Mit einem schindmesser bloss.
      Strudel der was nicht der böst,
      Er hiet sein gesinde auch getröst.
      Er zoch hin gen der linden,
      Der mayger liess sich vinden, 25
      Die veinde warent nahent,
      Daz seu enander sahent.
      Kayser Lechspiss was ein gesell.
      Wer nu ze ritter werden well,
      Sprach er do zuo seinem gesind, 30
      Der mach sich für her so geswind!
      Des cham da her, sam aus eim traum,
[S. 230]
      Perchtold von dem Kerssenpaum,
      Ein edelman und fechper gar.
      Dar nach so cham geritten dar 35
      Chuoni von Stochach
      Und der Tyrawätsch hin nach;
      Häym von Greczingen
      Cham auch zuo denen dingen.
      Des zoch der kayser aus sein swert 40
      Und sprach: Ir seyts der eren werd.
      Er schluog seu mit der chling entwerchs
      Und ward in singend disen vers:
      Hie besser ritter, danne knecht!
      Die andern sprachent: Daz ist recht. 45
      Doch scholt es nicht reiten an
      Vor den frömden, sprach der man.
      Des hiet man in geschenchet do 
52 
      Swert und hentschuchgürtlen so,
      Dar zuo guldin rittersporn.
      Da was es hie und dort verlorn.
      ** Des wart er ruoffent ze der vart, 5
      Die frauwen sein vil rayn und zart,
      Dar umb man sey auch eren schol.
      *** Nu dar, fro Hächel, tuot so wol
      Und macht euch an den ersten streyt
      Mit ewern tochtren, des ist zeit. 10
      Halt euch sam die zieren fiessen!
      Lasst euch schiessens nicht verdriessen!
      Fro Hächel was ir eren fro.
      Wie schier sey macht sich fürher do!
      Den andern sprang sey allen vor 15
      Auf einem wolf vil hoch embor,
      Die tochtren alle her mit ir.
      Zuo den veinten hietens gir
      Und schüssen mit den pursten dar
      Aus den fingern gen der schar. 20
      Strudel in den selben sachen
      Liess von seinem rittermachen
      Und ruofft der twergen herren an:
[S. 231]
      Wie wol ich euch der eren gan!
      Daz die deupin und ir gesinder 25
      Geligin nider sam die rinder!
      Her Laurein macht sich gen der mit
      Trostleich gar, daz was sein sitt.
      Den seinen mannen ward vil gach,
      Yrem chüng ze ziehenn nach, 30
      Yeder mit seinr schlingen gswind
      Ze werfen in das frauwen gesind.
      ** Die pfeyffer und die farnden leut
      Waren sicher an der heut
      *** Und huoben sich ze samen so 35
      An ein ort mit fröden do,
      Seu bliesend dreyn und schluogend dran,
      Bis der streyt ein end gewan.
      Die paner gen enander zügend,
      Die weyber fluogend, die twerge stubend 40
      Auff gayssen und auf rehen.
      Wer scholt den andern flehen?
      Es was do flüchens, scheltens zeit,
      Also geleichert was der streyt.
      Des tet auch Hächel so und sprach: 
52b 
      He, her Nürggel unterm tach,
      Yr seyz ein maniggeyn vom Reyn.
      Von mir so müst ir leyden peyn.
      Her Laureins muot was ob der erd. 5
      Er sprach: Du huorr, du pist nicht werd,
      Daz ich mit dir nu klaffen well.
      Wer dich, ald du must in dhell!
      Da mit er werffen ser began,
      Er und alle seine man, 10
      Die häxen mit irn schossen
      Warend unverdrossen.
      Des ward des bolens also vil,
      Sam ich es euch nu sagen wil,
      Daz es so an der selben vart 15
      Der tag von pfeyllern tunkel wart.
      Die pürste traffend mangen twerg,
[S. 232]
      Daz er hin vallen muost zuor erd.
      Seu warend spiczig und so geswind,
      Daz manger ward ann augen plind. 20
      Vil oft ein man cham umb sein augen
      Und umb den hals, daz schult es glauben,
      Won die pfeyl ze der geschicht
      Hietens vornen all vergift.
      Herrn Laureyn ward ein bott gesant, 
25 
      Daz ym geswal die tengge hand.
      Der häxen vil und dannocht mer
      Geworffen wurden also ser,
      Daz vil mangeu in der not
      Ward geleczet auf den tod. 30
      Der streyt in payden herte leyt,
      Dar zuo so reyt zder selben zeit
      Ein wilder man mit mangem stoss
 
      Durch seu auf einem hyerssen gross
      Mit seinem cholben ungetan 35
      Und schlecht das weyb mit sampt dem man,
      Mangen auf den tod ze stuond.
      Er warff ir vil in seinen schlund,
      Er hiet zwen zan so lang und räss,
      Daz er vil mangen ztod erbäyss, 40
      Und wol die streyter all gemäyn
      Nider legen so alläyn,
      ** Won er gedacht in seinem sin:
      Ir vechten daz ist mein gewin,
      Daz seu unter enander tuond. 45
      Laureyn auch den schalch verstuond
      Und fro Hächel trun da mit. 52c
      Des tatens nach der weysen sitt
      Und liessend von irm fürsacz
      Nür dem wilden man ze dracz
      Und auch ze schaden und ze râch. 5
      *** Auf in ward in allen gâch
      Mit werffen und mit schiessen,
      Das liess seu nicht verdriessen.
      Des ward er in doch gar zbehend
[S. 233]
      Ze reyten durch ir payder wend 10
      Mit schlahen und mit lauffen,
      Mit stechen und mit rauffen.
      Er schluog die unholden
      Mit seinem eysencholben,
      Daz seu auf die erde schier 15
      Vielend hin ye vier und vier.
      Der hyerss auch mit den hulnern sein
      Schuoff den veinten mangen peyn.
      Er zucht die chlaynen twerge
      Vil hoch auf von der erde 20
      Und schlürpfecz durch, er stach in seu,
      Des vielen hin ye dreu und dreu.
      Das was ein wildes geferte,
      Es lag in trauwen herte,
      Und warind sein vil wench genesen, 25
      Wär ein chuner twerg nit gewesen,
      Der was so snell und dar zuo chläyn.
      Dem hyerssen chäm er zwünscht päyn,
      Den zagel begräyff er pey der hand,
      Er was her Äschenzelt genant, 30
      Und huob mit gewalt den läuffer so,
      das er beleyben muosst aldo.
      Und stach dem hierssen in den pauch,
      Das er auf den füssen gelag. 35
      Der wilde held viel uber ab,
      Da mit die häxen alle hie,
      Und zamptend in, ich wäyss nicht wie,
      Daz er do sam ein lämbel gsass
      Und seines lebens da vergäss. 40
      Diss was doch dannocht nicht an nôt,
      Maniger viel sich uber in ztod,
      Dar zuo ward ir auch vil verlorn
      An des toten hyerssen horn.
      Do nu dis ding also vergieng, 45
      Ein neuwer streyt sich ane vieng
      Zwüschen häxen und den twergen, 
52d 
[S. 234]
      Des muost ir dannecht vil verderben.
      We, was pluocz do ward vergossen
      Von den gstaynen und den gschossen!
      Und do der strâlen nicht mer was, 5
      Des liessens lauffen dester bas
      Auf die gfügen leute do
      Und stiessen mangen nider so
      Mit wolfen und auch gayssen
      Von magren und auch fäyssen, 10
      Die sprungen auf bis an die luft
      Und vielend auf die armen chruft
      Also gefüg und also leis
      Geleich in eines falchen weis,
      Der die vogel mit der prust 15
      Stosst und von enander must.
      Die twerge sprangten auch ir bök
      Und stiessens nider sam die stök,
      Die häxen mägten sich zer erd,
      Ir phärde uber Höperg 20
      Flugend hin ze aller vart,
      Wan ir äynes ledig wart.
      Do dicz her Laureyn so dersach,
      Wie schier er zuo den seinen sprach:
      Stet ze füss ab, des ist not, 25
      Und stecht der hürren phärt ze tod!
      Dar nach so yeder schlach die weyb,
      Wil er behalten seinen leyb!
      We, wie schier ward vollepracht
      Des ym Laureyn hiet gedacht! 30
      Doch was fro Hächeln wolff also
      Bezaubert, daz man in nicht do
      Noch sey dar zuo mit kayner sach
      Versneyden mocht, dar umb geschach
      Hern Laureyn dannocht häyss genuog, 35
      Sey lieff in an so ungefuog,
      Daz er sich viel vil oft da nider.
      Des hulfend ym die andern wider,
      Anders er wär gar verlorn.
[S. 235]
      Die schand tet dem fürsten zorn 40
      Und begrayff des paners sper,
      Er hielt es gen fro Hächlen her
      Und derräycht sey an der prüst.
      Secht, daz was umb gar umb süst.
      Niemant sey gevellen macht, 45
      Das hiet sey mit irm zaubren gschaft. 
53 
      Des schluog sey ab dem man sein sper
      Und macht sich zuo ym nider her,
      Sey speybt ym an die wangen seyn
      So sere pey der treuwe mein, 5
      Daz ym blatren wuochsen auf
      Grosser, dann ein sneggenhaus.
      Des gab der wolff von ym ein taunst
      Aus dem mund recht sam ein prunst.
      Wenn er gen dem herczen schluog, 10
      Der muosst sich plagen sam ein chruog.
      Das pracht vil mangen umb den hals.
      Dar nach, das irs wissind als,
      Kumpt ein twerg, was Trintsch genant,
      Und fuort ein necz in seiner hand, 15
      Er macht sich hintnan an daz weib
      Und warff daz necz umb iren leyb
      Und umb den wolff, ich wäyss nit wie.
      Des warend do die andren hie
      Und wurgtens päydeu in irm pluot, 20
      Sam man noch den füchsen tuot.
      Da mit dis auf und an hin wider,
      Der häxen paner gie da nider,
      Ein ungluk daz ander reyt.
      Helfend, jo won es ist zeit, 25
      Schreuwend die unholden so
      Gen der Lindentolden do.
      Wir sein verlorn und vertriben,
      Das unser wenig ist beliben.
      Gefothen was do, das man wuot 30
      Bis an die versinn in dem pluot.
      Do ruoft der kayser in dem gras:
[S. 236]
      Nu dar, her rysen, hört ir das?
      Yr seycz die minner in dem her,
      Get hin an durch frauwen er, 35
      Und lat der twergen nicht ein bissen
      Unzerrürt und unzerrissen!
      Ich schäcz der euwern einen wol
      Gen einem perg der twergen vol.
      Der ruom die risen machet fro 40
      Und schritten yeso hin aldo
      Gen den twerglin an den streyt.
      Die hietin ze der selben zeyt
      Gelesen auf der staynen vil
      Und wurffen all ze einem zil, 45
      Das was in die rysen, secht! 
53b 
      Do sprach der wütend Reymprecht:
      Wetter tyefel, wer ist der,
      Der uns da syert so ferr da her?
      Wie wirt uns erst gelingend, 5
      So wir hin zuo bas dringend!
      Das muoss ich doch versuochen so.
      Hin zuo, ir herren, sprach er do.
      Des chamen seu bis nâch hin an.
      Her Gyggenfist, huob einer an 10
      Zuo hern Laureyn, wie gturt ir
      Beleyben und genahen mir?
      Wäyst du nicht, daz ich vermag
      Als dem gesind in einem schlag
      Legen tod bis in die erd? 15
      Des antwürt ym der chünig werd:
      Ich wayss nicht wol, waz du vermacht,
      Ich tröst mich wol der meinen chraft.
      Wie wol ich sey ein chlayner twerg,
      Ich wird dir noch ze einem perg 20
      In deinen augen, glaub es mir!
      Dar zuo wil ich sagen dir:
      Mich duncht, du seygist ungezogen,
      Und was du sprichst, das sey gelogen.
      Das wil ich nu bewären so. 25
[S. 237]
      Seyne schlingen luod er do
      Und traff den rysen pey der stirn,
      Daz ym dar stayn gie durch daz hirn.
      Golie muost des ligen tod,
      Das tet seinen gesellen zorn von not, 30
      Die weil ir drey reken
      Gen in sich wollen streken.
      ** Nicht so, sprach her Hyldprand das,
      Der ir haubtmans mäyster was.
      Haltin wir en wenich hie, 35
      Bis wir nu bas dersehhin, wie
      Chlainer man sich müg geweren
      Gen dem grossen und erneren.
      Hie pey lernen wir auch wol,
      Gen wem man gerner vechten schöl. 40
      So wissend, daz von diser üb
      Werdent auch die rysen müd.
      Des varen wir so frisch hin an
      Und schlahins nider auf den plan!
      *** Her Dietreich sprach: Her mayster mein, 
53c 
      Was ir gepietend, das schol sein!
      Da mit der hurnyn Reymprecht
      Sprang do für die andern, secht,
      Bis enmitten durch die twerg 5
      Und schluog ir mangen zuo der erd.
      Des muosten sen von in hin weychen,
      Niemant getorst sich an in streichen.
      Des ward ym doch ein brief gsant,
      Daz ym die stang viel aus der hand. 10
      Das was ein stayn, der seinen taumen,
      Chond ym von der hende raumen.
      Des waren so die andern hie
      Dem risen zuo, ich wayss nicht wie,
      Und an die payn, daz er do hin 15
      Viel zuo seinem ungewin.
      Yeder drang ym auf seinen pauch
      Und zukt sein faustmesser aus.
      Do was er also gancz von horn,
[S. 238]
      Daz alz ir stupfen was verlorn. 20
      Des was her Reymprecht auch nit träg,
      Wie er an dem ruken lag.
      Er bäyss ir vil und räyss ir me,
      Des cham vil mangem twerg ze we.
      An die augen schreuwens so, 25
      Des ward er schier geplendet do.
      Dannocht was er nicht ze faul
      Und gyent vil weyt her mit dem maul,
      Er wolt sey han verschlunden.
      Des cham ze denen stunden 30
      Einer mit dem messer sein
      Und styess yms in den schlund hin ein.
      Do mit so hiet er auch sein end.
      Die andern rysen warend behend
      Und lieffend her mit irem gedens 35
      Recht sam die wolff in ander gens.
      Seu schlugend mit irn stangen
      Und wen sey mochten gelangen,
      Umb den so was dergangen.
      Wer scholt den helden genahen? 40
      Ze weichen muost man gâhen
      An her Laureyn, der sich schampt
      Des fliehens und cham her gerant
      Entwerichs auf den grossen sigen,
      Das der auch viel und muost gligen, 45
      Des sprang er auf und was genesen.
      Er sprach: Ich pin sein nicht gewesen. 
53d 
      Hiet er vor gefohten ser,
      Er schluog ir dannocht dreystund mer.
      Her Trinch der hiet sein ross verlorn,
      Dar umb so säss der hochgeporn 5
      Auf einen andern twerg hin wider,
      Won ym sein haubet stuond ze nider,
      Das necz er aber zuo ym nam
      Und lieff den weggen hintnan an.
      Er warff es uber in aldo, 10
      Des was der ryss nicht träge so.
[S. 239]
      Er zerräyss es mit den zenden
      Durch und durch zuo allen wenden
      Und sprach: Daz ich dein muoter cley!
      Waynst, daz ich ein vogel sey? 15
      Die red macht maistern Trintschen we
      Und lieff den weggen an sam e,
      Er gräyff ym zuo den augen hin
      Und zukt yms zuo seym ungewin,
      Das es ym gen der nasen hieng. 20
      Da mit der rys sein aug gevieng
      Und zoch es ganz und gar heraus.
      Er sprach: Des acht ich nit ein laus,
      Ich gesich mir noch genuog.
      Hie mit er do umb sich schluog 25
      Gen den veinten ân gevärd
      Und traff den Trintschen mit seim pfärd,
      Das entwerdrer fürbas wolt
      Essen, so man trinken schölt.
      Des was der twergen hilf verlorn, 30
      Das tet dem Äschenzelten zorn
      Und lieff da her der degen chlayn,
      Er cham dem risen zwüschen dpäyn
      Und wolt in stechen untnan auf
      Mit einem messer in den pauch. 35
      Des was der held so gar behuot
      Mit seiner eysenpruoch vil guot,
      Daz man ym nicht enmocht getuon,
      Da mit ertrukt er sam ein huon
      Mit seinem schinggen Äschenzelten. 40
      Des muosten alleu twerg engelten,
      Den des smerczens ward genuog.
      Dar zuo eins zum andern schluog.
      Her Ruolant macht sich bas hin an
      Und warff ir paner auf den plan. 
54 
      Des nam her Hylprand yeso war.
      Nu dar, ir zieren helden, gar!
      Macht euch freyleich an den streyt,
      Auf und an seu, es ist zeit! 5
[S. 240]
      Her Dyetreich ward der rede fro
      Und lieff her mit dem seinen do,
      Das do von der selben vart
      Das ertreich unterm bidment wart,
      Die päyine zuchtens von der erd 10
      Und schluogend in die rysen werd.
      Des sprach her Egg do: Waffen, waffen,
      Mit gerten schol man kinder straffen.
      Und nam einn grôssen berg auf in,
      Er warff in gen den reken hin. 15
      Syha, ist daz nicht der geyr?
      Sprach her Dietlayb do von Steyr.
      Wilt du uns also begraben?
      Nu sein wir noch nit ztod erschlagen.
      Erdschollen und auch mist 20
      Wirfft ein weib, daz zornig ist.
      Hast icht eysens, das zäig her!
      Ja du, sprach Egger,
      Und pott seinn stahlein stangen dar,
      Das ir her Dyetleib ward gewar 25
      So ser an seinem starchen gyel,
      Das er für tod do nider viel.
      Der schimpfe tet dem Perner zorn,
      Er wând, sein gsell der war verlorn,
      Und schluog hern Eggen pey der mitt 30
      Enzway, das was her Dyetreichs sitt.
      Seyn swert das hiet ein sneyden
      Und sneyd an alles leyden
      Durch fläisch und päyn und was es vand.
      Sprach: Her, zaig das ist ein schand, 35
      Das du dein swert so gar an layd
      Hast gezogen aus der schäyd.
      ** Narren messer, hürren prüst
      Sicht man bleken oft umb süst.
      *** Des lacht der Perner in dem sin 40
      Und schluog zuom andern mal da hin,
      Des Eggen er verfaylet do
      Und traff hern Ruolanden so,
[S. 241]
      Das er auf dem ärs gesass.
      Egg des seynen straychs vergass 
54b 
      Und wolt sich nach dem Perner tuken.
      Des viel er auch da hin ze stuken,
      Also das derselben risen
      Gelagend vier auf einer wisen. 5
      Dannocht waren ir wol drey
      Der reken auch so vil dapey,
      Die schluogen in enander do
      Also festechleichen so,
      Das ein straich in perg und tal 10
      Uber siben meyl derhal.
      Sich huob ein nebel von dem streyt
      Einr halben meyle hoh und weyt.
      Ir tämer ward so ungeheur,
      Das man do sach das wilde feur 15
      Her durch den nebel dringen,
      Das gye von iren swingen
      Und auch von iren äten so,
 
      Den seu so hiczig taten do.
      Hie was hert und wider hert, 20
      Des cham auch zuo dem selben gfert
      Her Dyetleyb zuo ym selber do,
      Er machtt sich auf und rach sich so,
      Und, sam ich euch es kurczen wil,
      Das die rysen ze dem zil 25
      Der ubel tod an sich gevie.
      Ir paner mit in nider gie.
      Do schre der käyser âne chron:
      Her zuo, hin an, her Mageron,
      Mit ewerm gesind, won des ist gnuog, 30
      Und scheubt die reken in ein chruog!
      Des fuoren do die häyden dar
      Ze röss und ze füssen alle gar
      Und schüssend in die reken her
      Mit iren pogenn dik und ser. 35
      Des hiet Wolffdyetreich do gesprochen:
      Ich wänn mich hab ein fleug gestochen!
 
[S. 242]
      Do in der pölczen einer traff.
      Des wissten seu nicht, was er sprach.
      So chament die ze röss aldo, 40
      Die hieten seu gewent also,
      Das seu hin zuo und auch hin wider
      Sprungend auf und dar zuo nider
      So snellechleichen her und dar,
      Das sein niemant ward gewar, 
54c 
      E das er der kröl emphant,
      Die seu wurffen mit der hand
      Behendecleichen in die leut
      Und zuchtens an sich pey der heut, 5
      Da mit seu tâten schadens vil.
      Doch, sam ich euchs kürczen wil,
      Her Hildprand nam den schild für sich
      Und lieff so in der hayden vich,
      Daz der phärt sich muosten legen 10
      Eins und sechczig von den schlegen
      Und ir herren auch da pey.
      Des chament do die andren drey
      Und schluogend hin das überig gar
      Bis an des fuossvolkes schar. 15
      Der was so vil, sam ich es mäyn,
      Ye zway tausent wol an äynn,
      Die hieten grossen schaden geschaft
      An der müden helden macht;
      ** Won wasser, das pricht durch den stäyn, 20
      Ist sein lauff da hin gemäyn.
      *** Do drungen her yeso ze hand
      Die zieren fiess von Sweyczerland
      Und schluogend soleich scharten
      Mit iren helmparten, 25
      Das der hayden vil gelag.
      Paggenzan tet einen schlag,
      Das ir sechs und zwaynzig do
      Vielen nider sam das stro.
      Do was der hayden klayde hert, 30
      Secht, das von dem selben gfert
[S. 243]
      Das leder pochslent ward so fast,
      Man hort es uber zehen rast.
      Der Leybinger mit seiner furggen
      Reussen, hayden und auch Turggen 35
      Stach er all in einem stich,
      Das seu storczten unter sich.
      Des huoben sich der keczer dar
      An die weit ein michel schar
      Und schussend her zuom andern mal, 40
      Das vil mangeu scharfe stral
      Den Sweyczern in dem fläysch gelag.
      Das tet in we, das was ir schad.
      Do lieffend dis mit iren segen
      Den hayden auf das veld engegen 
54d 
      Und hubend an ze mäyen do
      Der häyden payn, sam häw und stro.
      Da mit was es dergangen,
      Das uberig floh von dannen 5
      Mit irem paner uber mer.
      Des habend noch die Sweiczer er.
      Secht, do was es vesperzeit,
      Dar zuo wisst, das an dem streyt
      Yeder do ze fuossen wuot 10
      An die knie auf in dem pluot.
      Do die reken wissten das,
      Das ir täyl der besser was
      Und ir veinde so gelegen,
      Des namen seu der freunden segen 15
      Und zugend fuder von dem plan,
      Sam vor Laureyn hiet getan.
      Der mäyger auch das selbig sach.
      Es tett ym laid und ungemach,
      Das Sweyczer hieten mit ir macht 20
      Vertriben so die haydenschaft
      Und daz velde hielten so.
      Des sprach er zuo den seinen do:
      Nu wol auf, es ist zeit,
      Das wir auch ziehin an den streyt 25
[S. 244]
      Und lassin ir enkeinen leben,
      Das wird ir schäd und kumpt uns eben.
      Da mit so richt er seine schar
      In einen spicz und macht sich dar.
      Die schuczen vor und dar nach er 30
      Auf einem esel mit seim sper
      Und die spiesser all hin nach.
      Zuo iren veinten was in gach
      Mit schiessen und mit stechen.
      Mit muosten dar zuo brechen 35
      Die ze fuossen hintnan so.
      Der streyt derkücht sich aber do
      Und ward auch schlethleich also hert,
      Das ir zuo dem selben gfert
      Mer dann siben hundert tod 40
      Gelagen da von rechter not.
      Des was der Lappenhauser gnuog.
      Der Sweyczer sturbend ane fuog,
      Swert die hort man chlingen,
      Helm und ring zerspringen, 45
      Das velte was von pluote nas.
      Wer bas mocht, der tett auch bas. 
55 
      Die ritter augten auch ir macht
      In irer nüwen ritterschaft,
      Bis das seu allesament so
      Derstikten in der hicz aldo. 5
      ** Das geschach nicht ane sach,
      Won der weis vil ofte sprach:
      Alter part der hat die wicz,
      Nüwer palg der hat die hicz.
      *** Wes scholt der Strudel warten do? 10
      Zuo seinem harsche sprach er so:
      ** Nu dar, ir herren wol gemäyt,
      Gedenkt vil eben an das läyd,
      Das die Lappenhauser lös
      Mit irem willen also bös 15
      Habent uns so oft derzäigt,
      Darumb wir schüllen sein beräyt,
[S. 245]
      Schand ze rechen und auch schaden.
      Dar zuo so hört, was ich wil sagen!
      Welt ir haben er und gwin, 20
      So schölt es legen euwern sin
      An früntleich gar ze streyten
      Mit schlahen zbayden seyten
      Und nicht verzagen dehaynen frist,
      Die weil ein äten in euch ist. 25
      Und sicherleichen tuot ir das.
      Uns gelinget wol und bas
      Und beleibent pey dem leben.
      Da mit gewinnent wir vil eben
      Er und guot und ross und rinder, 30
      Daz wir und unsern lieben kinder
      Derfräuwet werdent von dem streyt
      In ganczem frid vil lange zeit.
      Ze lesten, wisst, tuon wir des nicht,
      Das uns das widerwärtig gschicht. 35
      *** Des furen seu mit schalle dar
      Veintleich in die andern schar
      Mit schlahen, stechen und auch schiessen.
      Was scholt die helde des verdriessen,
      ** Die so wol mit aygner hand 40
      Mothen rechen do ir schand.
      *** Hieten Sweyczer schaden getan
      Lappenhausern, sünder wan
      Das herfulten die vil gäncz
      In irem zorn von rechter schancz, 45
      Und sünderleichen ze der gschicht
      Her Snegg hiet vergessen nicht 
55b 
      Seines fromen vatters tod,
      Des schuoff er jamer, angst und not
      An den Lappenhausern so.
      Sein sper das schluog er unter do 5
      Und so veintleich in die schär
      Auf einer starchen Russinn dar,
 
      Das ir zwelf von einem stich
      Muosten gagen unter sich.
[S. 246]
      Siben blibend an dem spiess, 10
      Die huob er auf der selbig fiess,
      Sam die hüner an eim spiss.
      Niemant was vor in gewiss,
      Er wär eim türsten gnuog gwesen.
      Wer scholt do vor in genesen? 15
      Des hercz so hiczig was ze streyt,
      Har an die gröste sterki leit.
 
      Secht, der verte tett er vil.
      Egghart ze dem selben zil
      Hiet auch nichcz vergessen das, 20
      Wie sein lieber suon vor was
      Derschlagen von der veinten râch,
      Des was ym auch ze rechen gâch,
      Und sünderleichen an den besten.
      Er rant vom ersten bis ann lesten. 25
      Das was der erst der chünig so,
      Der ander was ir herrczog do,
      Der drit der graf et cetera,
      Die vielend all vor ym alda,
      Und do der Ruflinn kayser vand, 30
      Das swert das fasst er in die hand
      Und gab dem haubtman einen schlag,
      Das er do auf der erd gelag.
      Des cham do her der fuossen schär
      Und saczten in hin wider dar. 35
      Dem Egghart stachens seinen mayden,
      Das er sich dar von muosste schäiden.
      Des cham er auf der wol geporn,
      All sein wer hiet er verlorn,
      Den rechten fuoss den huob er auf 40
      Und stiess des kaysers hengst in pauch,
      Das er an der seyten gelag.
      Do muosst der herr auch hin ab.
      Egghart der was nicht ze träg,
      Wie herticleichen es ym läg, 45
      Das swert dem Lechspiss zucht er do 
55c 
      Und schluog in auf den grind also,
[S. 247]
      Das in der lange schlaff gevie,
      Der ym auch nimer mer vergie.
      Man hiet ym geholffen auf sam e, 5
      Da mocht er nicht gesiczen me.
      Man hiet den Eggharten zersorten
      Umb und umb ze allen orten.
      Da hieten seu des glückes nicht,
      ** Das macht und craft und wicz zerpricht. 10
      *** Dar nach cham der seinen dar
      Der fromen dyet ein michel schar,
      Die ym do hulfend von der nöt,
      Die veint auch schluogend in den tod,
      Also das mit mangem jagen 15
      Des mäygers leyb ward hin getragen
      Gen der Lappenhauser gezelt.
      Do huob sich leyden in der welt.
      Strudel der hiet wiczen gnuog,
      Sald und chraft, daz was sein fuog, 20
      Er macht sich hin selb dritter dar,
      In der härwen veinten schär.
      Gen irm paner drang er do
      Und begrayff die stang also,
      Daz sey auf die erde gie. 25
      Sein arm der negel spicz gvie,
      Das er do zuo der selben vart
      Mit enander bluotend wart.
      Des achtet er vil wenig do,
      Wan er des seges was so fro. 30
      ** Lappenhauser vielent nider
      Ze geleicher weis sam schaff und wider,
      Die noch hierten weder hund
      Habend ze der selben stuond,
      So die wolfe hungrig gar 35
      Chömend in ir bloden schar.
      *** Ze gefangen hieten seu sich geben,
      Des wolt man kainen lassen leben,
      Und warind auch verdorben so.
      Des chament Narrenhaymer do 40
[S. 248]
      Mit äxen und mit pyellen
      Und auf die veinde viellen.
      Dis hieten besser gelük dann seu
      Und schluogend oft ein man in dreu.
      Secht, do ward die tayding chrumb, 45
      Das glükrad kert sich wider umb,
      Und hiet es vor gehulfen ser, 55d
      Do schadigot es dristund mer.
      Von Lappenhausen Saychinchruog
      Ein hercz gewan zuo seinem fuog,
      Des cham er auch zuo sinnen drat. 5
      Ein vännli hiet er in der wat,
      Da was seins dorffes zäychen an
      Gemalet, secht, das stiess der man
      An ein sper und warff es höch
      Auf; do huob sich ein gezöch, 10
      Das was vil stark dem paner nach,
      Und machten sich hin an vil gach,
      Do ir veinten sturmvan was.
      Seu drungen fast und schluogend bas,
      Bis daz der Fülczan ze hart 15
      Mit sampt der stang zerhaket wart.
      Do gieng es an hern Strudel do,
      Zuo dem grâf Purkhart sprach also:
      He, ir gsell, ir gsell, ir gsell,
      Ir muosst nu reuschen in die hell. 20
      Ir habt so manig mort gestift,
      Daz man euchs schol vertragen nit.
      ** Des antwurt in der werde doch:
      Wiss, das ich mich rüre noch
      Und pin an meinem herczen warm. 25
      Wie mag ich dann ze helle varn?
      *** Des zoch er aus ein messer do
      Und stach graf Purcharten also,
      Das er yeso tod gelag.
      Nu var du in die hell hin ab! 30
      Das ist dein haus und ghört dich an,
      Sprach er zuo dem toten man.
[S. 249]
      Des wärd doch Strudel da beliben
      Mit seinem harsch vil gar gestigen,
      Da warent Maczendorffer hie 35
      Also schier, ich wäyss nicht wie,
      Wie laut seu schreuwent auf die schär!
      Es ist noch nicht des io so gar,
      Sam ir nu wänt, ir hürrenschelch!
      Es müsst uns lassen hie die pelg 40
      Und gearnen auf dem plan,
      Das ewer vordren haben getan.
      Des stachens her mit iren spissen
      In der Lappenhauser fiessen,
      Nyssinger auch wider dar 45
      In der Narrenhaymer schär 
56 
      Also ser mit payder chraft,
      Das der veinten hilf und macht
      Aber do gechrencket ward,
      Also das in einer vart 5
      Narrenhaymer haubtman,
      Lappenhauser sturmvan
      Vielent nider auf den tan,
      Der van von Nissingen vil schier
      Aufgeworffen also zier, 10
      Des muostens schreyen in dem streyt
      Gen Torenhofnern an der zeit,
      Die das hieten ubersehen,
      So grosseu vinstreu was geschehen
      Von dem pulver auf dem plan. 15
      Do das geschrey nu was getan
      Umb die hilf, das hortens wol,
      Und ranten her gemuotes vol,
      Wol geruowt vil stark und frisch,
      Sam die färli von dem tisch, 20
      Und lieffend Mäczendorffer an,
      Seu schluogend in vil mangen man
      Mit iren steken, daz seu hin
      Vielen zuo irm ungewin.
      In was der mensch recht sam äyn äye 25
[S. 250]
      Und knustend flaysch und payn enzway,
      Seu fuoren her gemuotes frey
      Auch mit chüglen von dem pley
      An die chlaider fest gepunden,
      Mit eysenketten ze den stunden, 30
      Und wurffend gen dem herczen,
      Des machet mangen smerczen.
      Seu smuczten gen den haubtern dar,
      Das seu die sinn verluren gar.
      Was der vorderr streyt verlorn, 35
      Des ward ein neuwer do geporn,
      So stark und ungeheur aldo,
      Und sam ichs kürczen wil also:
      Des Strudels van die swär gevie
      Und dreystuond auf und nider gie, 40
      Des hieltens doch ir veld und macht
      Und streyten in die veinstren nacht
      So verr, dess ieder tayl yeso
      Selber höret auf aldo,
      ** Und sprachent, sam auch ghört dar zuo, 56b
      Einen frid bis morgens fruo.
      *** Da hört ich, daz man in dem pluot
      Bis uncz an den gürtel wuot.
      Wie vil aver wär derschlagen, 5
      Der mär getar ich euch nicht sagen.
      Der da glegen was, der glags,
      Der da gen mocht, der trats
      Und gie hin wider in sein gezelt
      Oder läyt sich auf das veld 10
      Ze schlaffen sam ein rind dahin.
      Fro Laychdenman in irem sin
      Gedacht vil eben an die tat,
      Die ir in Lappenhauser rat
      Wider fuor von Niggels wort, 15
      Dar umb sey stiften wolt ein mord
      Und macht sich haymleich aus dem haus
      Für des dorffes tor hin aus
      Und lieff hin zuo der veinten schär,
[S. 251]
      Die schlieffend da von müdi gar. 20
      Sey wakt seu auf und sprach also:
      Ewer eren pin ich fro
      Und ewers guots ze aller stund,
      Dar umb so trachtend umb einn fund,
      Das ir all des morgens fruo 25
      Reytt ze Lappenhausen zuo.
      Die weil so wil ich legen schier
      Feur ins dorff an steten vier
      Und euch ein tor auch geben eyn,
      Das sag ich auf die treuwe meyn. 30
      Der rede warens alle fro
      Und dankten ir vil fleyssechleych do,
      Seu verhiessen ir da mitt
      Guotes vil, das ist der sitt.
      Des fuor seu hin fro Laychdenman, 35
      Bis seu gen Lappenhausen cham,
      Und pracht ze samen was seu sprach.
      Mit welhen dingen das geschach,
      Ich noch niemant sagen schol.
      **  Bosshayt lert sich selber wol. 40
      *** Die weil auch Nyssinger vil drat
      Chômend zamen all ze rât
      Umb die red, die da getan
      Was, des huob ein alter man
      Und sprach: Dis dinch wil haben wicz. 45
      ** Wir ligend auf des todes spicz, 56c
      Unser veint sein sterker vil,
      Dann wir, sam ich sagen wil,
      Dar umb so schüllen wir mit listen
      Unser süsses leben fristen 5
      Und taylen uns ze unserm häyl
      Vil eben gar in zway tayl:
      Das erst mit den veinden streytt,
      Das ander häymleich an hin reitt
      Gen Lappenhausen zuo dem tor 10
      Und halte da en wenig vor,
      Und lât man uns dann schier hin eyn,
[S. 252]
      So schüllen wir vil endleich seyn
      Mit rauben und mit stechen.
      Hie mit wir mügend rechen 15
      Alles unser läyd und schaden.
      Nicht mer so kan ich euch gesagen.
      Do sprach der alt her Pütreich:
      Dein rat der ist uns nicht geleich
      Und pist dir selben wider auch 20
      An deiner red recht sam ein gauch.
      Du sprichst, der veinten sey ze vil
      Und wilt dann, daz wir halb daz spil
      Treyben mit in allen aus.
      We, wie kämin wir ze haus? 25
      Dar umb wil ich ein anders sagen.
      Wir schüllen unser wägen laden
      Mit plunder und mit härnesch gär
      Und schiken unsers täyls ein schär
      Vil taugenleichen in den wald, 30
      Den andern täyl wir senden bald
      Mit dem paner auf die weyt,
      Da sich derheben schol der streyt,
      Und wann die veintschär zeucht gen in,
      So trachten dis ze fleuhen hin 35
      Gen dem holcz, die wagen nach;
      So wirt den veinten also gach
      Ze jagen und ze rauben ser,
      Das seu sich strowent in dem her,
      Einer her, der ander hin. 40
      Secht, so ist der beste sin,
      Das unser hauff mit allem gar
      Mach sich auf die ierren schär
      Mit schiessen, schlahen und mit stechen,
      Stossen, müsten und auch brechen. 45
      Mügen wirs auch an gevahen, 
56d 
      Die schüldigen wir schullen hohen,
 
      Kaynen lassen wir genesen.
      Und ist, das es also mag wesen,
      So reyten wir in einem trük 5
[S. 253]
      Gen Lappenhausen auf die prügg,
      Und wär joch, das die morderin
      Nicht wolt tuon nach unserm sin,
      Sam eim menschen mordes vol,
      Niemand mag getrauwen wol, 10
      Dannocht müssen seu derzaygen,
      Wan seu sehent so derschlagen
      Ir vormacht und ir gesind
      Und dergeben sich geswind.
      Wolten seu des nicht entuon, 15
      Des achtin wir recht sam ein huon,
      Und lauffin an die hulczinn maur
      Mit feur, das wirt in gar ze saur.
      Wär aber, das daz weib
      Tät uns auf ze rechter zeit, 20
      So schüllen wir berayte sein
      Uns ze machen all hin ein
      Und nicht ze gaslen in den strâssen,
      Won man mocht her aber lassen
      Von den heusern holcz und stäyn 25
      Und uns derschlahen all gemäyn.
      Wir schüllend in das erste haus
      Prechen drât und dar nach aus
      In das ander yemer dar
      Und töten was da lebet gar 30
      An die unsern freund alläyn.
      Dar nâch so nemin wir gemäyn
      Alles, das man genemen mag,
      Und täyllins ganczleich pey dem tag,
      Und was uns nicht ze nücze werd, 35
      Das verbrenn man gar in herd.
      *** Nicht anders saget er in do.
      Des râtes wurdens alle fro,
      Und was her Pütreich hiet gedacht,
      Daz ward auch alles volleprâcht. 40
      Des wurdens sälich und auch reich
      Und machten sich auch all geleich
      Wider häym hin auf den weg.
[S. 254]
      Und do seu chamend zuo dem steg,
      Do sahens wie der Triefnas, 45
      Der von dem streyt geflohen was, 57
      Sass auf einem birlinch höh.
      Secht, do huob sich ein gezôch
      Gen dem höschochen,
      Das bläyb nicht ungerochen 5
      ** An den ersten buoben,
      Die vielend in die gruoben,
      Die Perschi vor mit seiner craft
      Umb die festi hiet gemacht
      Und bedeket schon mit gras. 10
      Das er geschaden mocht dest bas,
      Er hiet viel dornen spicz gericht
      Uber sich auch zuo der geschicht,
      Ob seu chämin ze der stunde,
      Das mans mit den füssen funde. 15
      Das geschach, sich stiess dar an
      Vil oft ein blosser sakman.
      *** Das tet in we und macht in zorn.
      Hietens Pertschins tod gesworn,
      Das wolten seu do erste enden 20
      Und wurden her und dorthin senden
      Umb laytern, mäntel und auch pleyden
      ** Und umb ein chaczen, die seu treyben
      Scholten an die maur hin an.
      Dar zuo woltens pikel han 25
      Ze untergraben hie und dört
      Und anders, daz zuo sturmen ghört.
      *** Secht, das prâcht man yeso dar!
      **  Do ruft der Strudel ze der schar:
      Ir herren, merkt was ich wil sagen! 30
      Ich han gehört pey meinen tagen
      Mit werffen man das haus derwert,
      Mit schiessen man es nider zert.
      *** Dar umb schült es die armbrust laden
      Und an hin schiessen nicht verzagen. 35
      Also mag er sich nicht gerüren,
[S. 255]
      Die kaczen schol man an hin furen
      Und stossen in die maur enzway.
      Secht, das halff nicht umb ein äy.
      Der turne, der was innan vol 40
      Und nicht sam die andern hol.
      Des hiess er do die laytren pringen,
      Werffen an und auff hin chlimen
      Und verhiess mit seinem mund
      Dem ersten zgebenn zehen phunt, 45
      Dar zuo schiessen ymer dar. 
57b 
      Des ward der Triefnas do gewar
      Und macht sich aus dem haw herauf.
      Er warff den ersten in den pauch,
      Das er ab der laytern viel 5
      Also hart auf seinen gyel,
      Das er yeso muost beleyben,
      Den lesten tag alda vertreiben.
      Triefnas wisst er vor hin wol
      Und hiet den seinen geren vol 10
      Gesamlet an dem morgen fruo
      Und ein pavesen auch dar zuo.
      Die schyrmpt in vor den geschossen gar.
      Des stayg der aller röschest dar.
      Einer, der hiess Spöczinnkübel, 15
      Den warff er auf sein gyssübel,
      Das die layter sampt mit ym
      Vielent also zprosten hin.
      Do nu das die andren sahen,
      Niemant gtorst ym furbas nahen. 20
      Also wolten seu in haben
      Mit den pikkeln untergraben,
      Und errechet von dem haus,
      Sam man mangen rauchet aus.
      Da was daz ertreich gar ze lind 25
      Und ertrukt ein michel gesind.
      Secht, das schuoff in mü und leyden!
      Des wurdens werffent mit der pleyden,
      Die stayn gestekten in dem gras
[S. 256]
      Und vestneten die maur dest bas. 30
      Wie gern seu hietin geschossen do
      Aus der büchsen gen ym so!
      Da hieten seu des pulvers nicht.
      Dar umb ir sturmen was enwicht.
      Do huoben seu ze tröwen an 35
      Mit den worten gen dem man.
      Des fluochet er in so ze stett
      Mit ferczenn, das er gen in tett.
      Noch woltens in mit kinden worten
      Aus dem nest do han gesorten, 40
      Do mocht er in getrauwen nicht,
      Won ein spruchwort also spricht:
      ** Vor alter veinten süssen botten
      Und vor fischen zwir gesotten
      Hüte dich ân alles spotten! 45
      *** Des chamen seu da überäyn
      Das seu allesampt gemayn 57c
      Läyten sich hin umb das haus,
      Bis in der hunger trib hin aus.
      Des wâren ir der scharen drey.
      Yedeu schluog auf ein bastey 5
      Und lagend da mit starker macht
      Hin bis an die vierden nacht
      Mit grosser zerung und auch wart.
      Trûn do hungert Pertschinn hart.
      Do was der held besessen, 10
      Was scholt der arman essen?
 
      Secht, des was er doch nicht faul,
      Er schluog des häws in sein maul
      Und bäyss dar in, er cheuwet ser.
      Das sach der Strudel in dem her, 15
      Er schre: Dar von es ist ein wicht,
      Wir mügen hie geschaffen nicht,
      Er isst das häw mit sampt dem stro.
      Des fluhen seu da hin aldo
      Und drafften sich hin uberm steg. 20
      Pertschi nam ein andren weg
[S. 257]
      Uber dhäyd der selben zeit
      Und kam da hin, da sich der streyt
      Hiet derhaben und dergangen.
      Des sach er da von tôten mannen 25
      Mangen grôssen hauffen ligen,
      Die warend auf enander gdigen
      Von des pluotes gussen so.
      Ge Lappenhausen cham er do
      Und sach, wie da verderbet was 30
      Haus und hoff, daz laub mit gras,
      Man und weib mit sampt dem kind,
      Er und guot also geswind
      Und sein liebeu hausfrauw tod.
      Das prâcht ym jamer, angst und nöt, 35
      Das wasser ym zum augen gie,
      Ein stärkeu dannocht in gevie,
      Das er wol ein halben tag
      Sam ein andrer toter gelag.
      ** Des cham er zuo ym selber do. 40
      Ein sendes geschray derhuob er so:
      O we, jamerleicher tag!
      Das ich dich ie gelebet hab,
      Des muos ich ymer leyden pein
      Mit chlagen an dem herczen mein 45
      Und mangen pittern jamer dulden, 
57d 
      Nicht anders dann von meinen schulden,
      Das ich so weysleich was gelert
      Und mich so wenig dar an chert.
      Wie chläine wolt ich es gelauben! 5
      Nu sich ich selber mit den augen:
      Wer heut lebt, der stirbet morn.
      Wie schier ein man auch hat verlorn
      Alles, das er ie gewan!
      Da mit gedacht er auch dar an, 10
      Wie sich älleu dinch vergend,
      Die an unsern werchen stend,
      Dann alläine gottes vorcht,
      Gottes minne unverworcht.
[S. 258]
      *** Also fuor er hin so bald 15
      Enmitten in den Swarczwald,
      Da verdienet er vil gwär
      In ganczer andâcht an gevär
      * Nâch disem läyd das ewig leben.
      Das well uns auch der selbig geben, 20
      Der wasser aus dem stäin beschert
      Hât und auch ze wein bekert!